Summaries/Zusammenfassungen
p. 275-280
Texte intégral
1Martha Nussbaum - Emotions as Judgments of Value
An important part of the Western philosophical tradition is inclined to leave emotions out of the standards of rationality and to disqualify them as kinds of judgment. The author singles out two lines of attack against emotions in that tradition. For the first, emotions are blind forces that do not partake in judgment and thinking. Contrary to what has been said, that line of attack has never been strongly supported by philosophers. The tradition to be criticized, if one thinks that emotions have to be rehabilitated, is rather that of the stoics. In that tradition one sees emotions as judgments of value, but as false judgments. This paper shows the weaknesses of that argument and exhibits its normative premises.
2Das Gefühl als Werturteil
Ein Großteil der westlichen philosophischen Tradition hat die Tendenz, die Gefühle außerhalb der Normen der Rationalität anzusiedeln und als Urteilstypen zu disqualifizieren. Der Autor unterscheidet inmitten dieses zutage tretenden Gegensatzes zwei Argumentationslinien. Für die erste dieser beiden Positionen sind die Gefühle blinde und irrationale Kräfte, die nichts mit den Urteilen und mit dem Denken zu tun haben. Trotz einer weitläufig verbreiteten Auffassung ist diese Ansicht jedoch nie ernsthaft von den Philosophen vertreten worden. Vielmehr ist es die Tradition des Stoizismus, die zu kritisieren ist, wenn man annimmt, das die Gefühle rehabilitiert werden sollten. Diese Tradition sieht die Emotionen zwar als Werturteile an, jedoch als falsche. Der Autor zeigt die Schwächen dieser Argumentation auf, indem er fragwürdige normative Prämissen entdeckt.
3Jon Elster - Rationality, Emotions and Social Norms
Seing emotions as one of the main springs of action – with rationality and social norms – the author defines their chief properties by comparing them in turn with social norms and rationality. He shows first that emotions are involved in norms, while these regulate the expression of emotions; then he analyzes the rationality of emotions and their role in the motivation of action.
4Rationalität, Emotionen und soziale Normen
Der Autor, der die Emotionen als die prinzipiellen Grundlagen der Aktion anzieht, uns zwar zusammen mit der Rationalität und den sozialen Normen, definiert ihre wesentlichen Eigenschaften, indem er sie jeweils mit den sozialen Normen und mit der Rationalität vergleicht. Es wird aufgezeigt, daß die Emotionen in den sozialen Normen impliziert sind, währenddessen letztere die Formen emotionalen Ausdrucks regulieren. Der Autor analysiert detailliert die Rationalität der Emotionen und ihre Rolle im Motivationsgefüge der Aktion.
5Kevin Mulligan - The Spectre of Inverted Emotions and the Space of Emotions
Sensory impressions, like emotions and feelings, are qualia if anything is. A spectre haunts the philosopher of perceptual qualia, the possibility of the inverted spectrum. Might I seem to see something red where you seem to see something green, although I behave just the way you do, although we are both looking at something that is green, in optimal circumstances? An analogous possibility arises in the case of emotions. Might I feel intense pleasure where you feel intense pain, intense erotic jealousy where you just feel a pleasant frisson, although I behave just as you do? One response to the possibility of colour reversal or transposition, due to Hayek and Harrison, is to point to the fact that sensory impressions are not mere atoms, they exhibit a certain order, an order which would not survive inversion. Thus, the suggestion goes, inversions of the sorts described would not preserve the fact that some sensory impressions, such as orange, are binary impressions or the fact that blue is darker than yellow. The author proposes to explore a similar strategy with respect to the possibility of inverted emotions. This involves, in the first place, providing some account of the order exhibited by emotions. As we shall see, the analogies and connexions between visual and affective qualia turn out to be important to such an enterprise.
6Das Gespenst der Affektinversion und der Gefühlsraum
Wenn es Dinge gibt, die es verdienen als Daten angesehen zu werden, so sind es Sinneseindrücke, Emotionen und Sentiments. Ein Gespenst beunruhigt den Philosophen, der sich mit Sinnesdaten beschäftigt, und zwar die Möglichkeit der Inversion innerhalb eines Spektrums. Wäre es möglich, daß es jemandem so vorkommt, als sähe er rot, während jemand anders den Eindruck hat, grün zu sehen, obwohl sich beide Personen unter optimalen Wahrnehmungsbedingungen gleich verhalten und dasselbe grüne Objekt ansehen? Eine analoge Möglichkeit ergibt sich im Falle der Emotionen. Wäre es möglich, daß bei gleichen Verhaltensweisen eine Person ein intensives Glücksempfinden hat, während die andere mit der gleichen Intensität Schmerz empfindet, oder daß starke Eifersucht bei der einen Person auftritt, anstelle eines angenehmen Prickelns bei der anderen? Eine Antwort auf diese Frage nach der Möglichkeit des Umschlagens oder der Sinnverschiebung des Farbempfinden, ist von Hayek und Harrison gegeben worden. Diesen Autoren zufolge sind die Sinneseindrücke nicht einfach als Atome anzusehen, sondern als Bestandteile einer gewissen Ordnung. Diese Ordnung ginge bei einer Inversion verloren. Demzufolge gehen sie davon aus, daß bei den oben beschriebenen Inversionstypen nicht die Tatsache bestehen bleibe, daß gewisse Sinneseindrücke, wie zum Beispiele die Farbe orange, binäre Impressionen sind, oder der Umstand, daß blau viel dunkler sei als gelb. Zwar verfügt der Autor nicht über ein schlüssiges Beweisschema, daß diese Argumentationsstrategie abzusichern geeignet wäre. Er schlägt nichtsdestoweniger vor, einer ähnlichgelagerten Überlegung zu folgen, was die Möglichkeit der emotionalen Inversionen anbelangt. Das setzt zunächst voraus, daß man die Ordnung berücksichtigt, die sich durch die Emotionen vermittelt manifestiert. In der Folge wird sich dann zeigen, daß für ein solches Anliegen die Analogien und die Konnexe zwischen visuellen und affektiven Daten bedeutsam sind.
7Fabien Cayla - The Nature of Emotional Contents
One opposes often the « cognitive » and « non cognitive » views of emotions, which one ties to the choice of a first person or a third person perspective upon intentional states. If, however, one gives to the words « cognitive » and « cognition » the traditional meaning they have in philosophical English, then it is easy to see that such an opposition is not justified. There is indeed no principled difficulty about taking the point of view of the first person on intentionality, and claiming that emotional attitudes involve non emotional, hence « cognitive », components, since the cognitive is opposed to the conative and the affective.
8Die Natur der emotionalen Inhalte
Häufig werden « kognitive » oder « nicht-kognitive » Emotionen gegenübergestellt, indem man sie jeweil der Wahl einer Perspektive in der ersten oder in der dritten Person zurechnet, was die intentionellen Zustände anbelangt. Wenn man jedoch den ursprünglichen Sinn beibehält, den die Termini « kognitiv » und « Kognition » in der englischen Philosophie besitzen, stellt man fest, daß eine derartige Opposition durch nichts gerechtfertigt ist. Tatsächlich besteht keine Schwierigkeit, den Standpunkt der ersten Person einzunehmen, was die Intentionalität anbelangt, und trotzdem daran festzuhalten, daß emotionale Haltungen Komponenten enthalten, die nicht gefühlsmäßiger und somit « kognitiver » Natur sind, denn die Kognition ist den Affekten ebenso entgegengesetzt wie dem Aufforderungscharakter in einem Sprechakt.
9Marc Neuberg - Contingencies and Responsibility
Does the fact that there are, in our decisions and actions, emotional components endanger the notion of responsibility ? The rationalist tradition was inclined to give a negative answer, arguing that the individuals are able to control their emotions. Irrationalists, on the contrary, thought that non rational elements are embedded in our decisions and actions, therefore it is impossible to ground the idea of responsibility. Starting from this last argument, the paper tries to show that irrationalists’conclusion is not compelling.
10Zufälligkeiten und Verantwortung
Stellt die Tatsache, daß in unseren Entscheidungsbildungsprozesses und in unseren Aktionen affektive Elemente vorhanden sind, den Begriff der Verantwortlichkeit in Frage ? Die rationalistische Tradition meint, daß dem nicht so sei, da das Individuum die Fähigkeit besitze, seine Emotionen zu kontrollieren. Demgegenüber behaupten die Theoretiker, die den Faktor der Irrationalität ernst nehmen, daß die Verneinung des Rationalen im Zentrum unserer Entscheidungsbildungsprozesse und unserer Aktionen steht. Demzufolge sei es unmöglich, den Begriff der Verantwortlichkeit zu begründen. Der Autor nimmt diesen Ausgangspunkt der Theoretiker des Irrationalen zum Ausgangspunkt, um aufzuzeigen, daß letztere Schlussfolgerung nicht zwingend ist.
11Pierre Livet - Evaluation and Learning of Emotions
As emotions are unstable notions, we try to analyze them starting from elementary properties that they must inevitably have: a pattern with three values (positive, negative, indifference), and the possibility to exhibit emotions by expressions of face or to ascribe them from such expressions. We can then bind affective emotions to a first three values pattern, informative emotions to a second and appreciative emotions to a third. As we can perceive variations of emotions according to these three patterns of value, and even to superpose these three patterns, we are sensitive to second order relationships, so that by checking if variations of others’ expressions are bound to an aspect of our behavior by another relationship than mimesis or association, we can ground our ascriptions of intentionality when we ascribe evaluations of our own behavior to others.
12Einschätzung und Erkennungsmechanismen der Emotionen
Um die komplexen Zustände der Emotionen erfassen zu können, ordnet sie der Verfasser zunächst nach einer Wertskala ein, die in der Regel anwendbar ist: positive oder negative Reaktionen sowie Indifferenz. Dem entsprechen verschiedene Äußerungen oder Gesichtsausdrücke. Der Autor schlägt in der Folge eine Analyse der affektiven Emotionen nach dieser Wertskala vor, indem er zu einer Differenzierung durch zunehmende Berücksichtigung von Ähnlichkeiten und Differenzen sowie Variationen der Äußerungen gelangt. In einem zweiten Schritt werden die Reaktionen anderer Personen auf Emotionen einbezogen, wie Mimesis oder Assoziationen, was es ermöglicht, die Intentionalität der Emotionen zu überprüfen sowie die Einschätzung der Intentionalität bei anderen Personen oder durch andere Personen.
13Laurent Thévenot - Emotion and Evaluation in Public Processes of Coordination
Can we acknowledge the role played by emotions in social relations, particularly in the pragmatics of the public sphere, without reducing them to a social code and loosing the specificity of affective movements ? Connecting the notions of emotion, evaluation and coordination, the article proposes an articulation between collective regimes of coordination and elementary structures of evaluation which are based on the expression of affects. The framework is used to analyse the dynamics of an arena of public discussion and decision-making.
14Gefühl und Einschätzung in öffentlichen dynamischen Systemen der Koordination
Ist es möglich, den Stellenwert der Emotionen in den sozialen Beziehungen zu berücksichtigen, insbesondere was den Bereich der öffentlichen Handlungspragmatik anbelangt, ohne ihn auf einen sozialen Code unter anderen zu reduzieren, mit dem Risiko, das Spezifische affektiver Dynamiken zu verlieren ? In einer Übersicht, die Emotionen, Einschätzungen und Koordinierungsoperationen in Beziehung bringt, untersucht der Artikel kollektive Regime der Koordination und elementare Strukturen der Einschätzungen, in denen Gefühle zum Ausdruck kommen. Dieser Ansatz wird benutzt, um die dynamischen Systeme zu untersuchen, die als Disposition für öffentliche Diskussionen und für die Entscheidungsbildung dienen.
15Patricia Paperman - The Lack of Emotion as Offence
A lacking emotion can be a noticeable or a noticed event, though this has been most often ignored by sociological theories which have preferred the irrational, uncontrollable, and socially disruptive character of emotion manifestations. Contrary to that « sensationalist » view, this paper tries to show that we could not see a lacking emotion if our uses of emotion concepts were not socially organized and sanctioned. This critic rests on an alternative view of emotions as particular kinds of judgment of value, and makes the most of the circumstances where such judgments are required. The paper is focused on a critical examination of Durkheim’s and Mauss’s explanation of the «binding» character of emotion expressions. It deals finally with the main objections against the reduction of emotions to sensations, from a sociological and anthropological point of view, and the relevance of those objections for a non mentalist analysis of emotions. This perspective allows to account for the identification of a lacking emotion and for its interpretation in moral terms.
16Das Ausbleiben von Emotionen als Beleidigung
Das Ausbleiben von Emotionen kann eine bemerkenswertes Ereignis sein, das als solches angesehen wird, obwohl dieses Phänomen oft genug von den soziologischen Theorien ignoriert worden ist, die den irrationalen, unkontrollierbaren und sozial disharmonischen Aspekt der emotionalen Ausdrücke in ihren Betrachtungen privilegiert haben. Im Gegensatz zu dieser « sensuellen » Konzeption der Gefühle, versucht der Artikel herauszuarbeiten, daß die Identifizierung des Ausbleibens einer Emotion unmöglich wäre, wenn der Umgang mit Emotionen nicht sozial sanktioniert und organisiert würde. Diese Kritik stützt sich auf eine alternativ aufgefaßte Theorie der Emotionen, die dieselben als besondere Typen von Werturteilen auffaßt, was weiterhin dazu führt, daß besondere Umstände geltend gemacht werden, wo derartige Urteile erforderlich sind. Diese Argumentation entwickelt sich auf der Grundlage eines kritischen Herangehens an die entsprechenden Texte von Durkheim und von Mauss. Schließlich wird eine Erklärung des « obligatorischen » Charakters emotionaler Ausdrücke vorgeschlagen.
17Rod Watson - Fear in Times Square
Classical sociologists are inclined to leave emotions out of the analysis of the activities of ordinary members of society, either by reducing them to private mental states which are inaccessible and devoid of sociological relevance, or by seeing them as ordinary evaluations whose mistaken and deficient character must be shown. The author proposes an alternative, non-mentalist, view of a tourist’s ordinary fears as a public, observable and commonly understood phenomenon. Those fears are explained as a complex product of cultural procedures of categorisation. In the examined contexts, identification categories « stranger », «tourist», «habitué» underlie to a great extent knowledge or lack of knowledge attributions about the place which is made « visible » through the felt emotions.
18Angst in der 42e Straße
Die traditionelle Soziologie hat häufig die Tendenz, Emotionen aus der Analyse der Aktivitäten der gewöhnlichen Mitglieder einer Gesellschaft auszuklammern, entweder, indem sie diese auf private mentale Zustände reduziert, die der Analyse nicht zugänglich und ohne jegliche soziologische Pertinenz sind, oder aber indem sie dieselben als alltägliche Einschätzungen ansieht, derer irrtümlicher oder unzureichender Charakter vor allem aufzudecken ist. Der Autor schlägt demgegenüber eine alternative Form der Analyse vor, die nicht auf mentale Zustände abzielt, sondern die normalen Ängste eines « Touristen » zum Gegenstand nimmt, so wie sie als ein öffentlich beobachtbares Phänomen auftreten, das allgemein verständlich ist. Diese Ängste werden als ein komplexes Phänomen kultureller Kategorienbildung erklärt. In den untersuchten Kontexten sind es die zur Identifikation dienenden Begriffe Fremder, Tourist und Eingeweihter, die zu einem Großteil für die Zuschreibung von Wissen oder, im gegenteiligen Fall, von Ignoranz verantwortlich sind, was den Bezugspunkt anbelangt, dessen « Sichtbarkeit » untrennbar mit den in Frage stehenden Emotionen verbunden ist.
19Jennifer Church - Emotion as Internalized Action
The category of emotion has occupied an intermediary position between such traditional opposites as mind and body, cognition and sensation, active and passive, rational and nonrational. Many theorists have attempted to assimilate the emotions to one or the other side of the above conceptual divides. But their positions are implausible for well-rehearsed reasons. Equally, though perphaps less obviously, implausible are analyses that treat emotions as combinations of judgments and sensations, of mental states and physical states – analyses that reduce emotions to judgments « accompanied by » certain bodily changes or sensations, or sensations « accompanied by » certain judgments. Such accounts fall prey to the simple observation that the simultaneous occurrence of a judgment and a sensation, or a mental state and a physical state (however appropriate or normal each may be) is not sufficient to constitue an emotion; the contrasting components must be related to each other in some way beyond the mere fact that they occur in the same person at the same time. But what might that relation be ? The author claims that emotions join body and mind, judgment and sensation, exactly as do basic actions, for emotions are internalizations of such actions.
20Das Gefühl als verinnerlichte Aktion
Das Gefühl hat immer eine vermittelnde Position eingenommen inmitten der traditionellen Gegensatzpaare Körper/Geist, Erkenntnis/Empfindung, Aktion/Passion sowie Rationalismus und Irrationalismus. Viele Theoretiker haben versucht, das Gefühl mit dem einen oder anderen Terminus dieser Gegensatzpaare zu identifizieren. Aber ihre Auffassungen sind wenig überzeugend aus Gründen, die gewissenhaft untersucht worden sind. Die Studien, die die Gefühle als Kombinationen von Urteilen und Empfindungen, von mentalen und physischen Zuständen ansehen, sind auch nicht viel überzeugender, allerdings aus Gründen, die nicht ganz so zwingend erscheinen. Auch diejenigen Beiträge, die Gefühle auf Urteile reduzieren, die von physischen Veränderungen oder von Empfindungen « begleitet » werden, oder umgekehrt auf Empfindungen, die von Urteilen « begleitet » werden, erscheinen als nicht viel befriedigender. Derartigen Erklärungen berücksichtigen nicht den Umstand, daß das gleichzeitige Auftreten eines Urteiles und einer Empfindung, oder eines mentalen und eines physischen Zustandes, wie immer auch dasselbe als normal und zutreffend angesehen werden mag, nicht zureichend ist, um ein Gefühl entstehen zu lassen. Die Termini der Gegensatzpaare müssen untereinander auf eine andere Weise verbunden werden, und zwar derart, daß über die Tatsache hinausgegangen wird, daß sie bei derselben Person im selben Moment auftreten. Welcher Natur könnte eine solche Beziehung sein ? Der Autor nimmt an, daß die Gefühle Körper und Geist, oder Urteil und Empfindung genau auf die gleiche Weise assoziieren wie elementare Aktionen, da die Gefühle Internalisierungen derartiger Aktionen sind.
21Christine Tappolet - Emotions and Axiological Concepts
Emotions are often seen as inevitably comprising states about axiological propositions. If that is true, one must have axiological concepts to be able to feel emotions. Such a conception allows to account for many features of emotions, such as their intentionality, and the fact that they can be appropriate or not. However, many objections can be raised against such a conception. These objections show that the set forth contents are not conceptual. Thus, if the contents of perceptual experiences are not conceptual, emotions could be compared with perceptual experiences.
22Die Emotionen und die axiologischen Konzepte
Die Emotionen werden häufig als Zustände angesehen, die axiologische Behauptungen implizieren. Wenn das der Fall ist, so muß man über einige axiologische Konzepte verfügen, um emotionale Zustände angemessen beschreiben zu können. Eine derartige Vorgehensweise erlaubt es, die verschiedenen Charakteristika der Emotionen zu erfassen wie ihre Intentionalität oder die Tatsache, daß sie ihren Inhalt angemessen oder unangemessen wiedergeben. Diese Konzeption setzt sich jedoch mehreren Einwänden aus, welche darauf hinauslaufen, daß die Inhalte, um die es dabei geht, nicht begrifflicher Natur sind. Sollte es sich bewahrheiten, daß die Inhalte unserer Perzeptionen nicht begrifflicher Natur sind, so wären die Emotionen den durch Perzeptionen vermittelten Erfahrungen vergleichbar.
23Ruwen Ogien - Hatred
There are good reasons to distinguish two kinds of explanation of human behavior: either normative or interpretative explanations, which reconstruct what the behavior should be-for instance, was it completely rational ? – or causal explanations, which are supposed to account for the human behavior as it is actually. It would be easy to show that, in most cases, explanations by desires, passions or emotions are understood as causal explanations (or as descriptions of the actual mechanisms of action). The chief aim of this paper is to show that explanations by desires, passions or emotions cannot be causal, in a proper sense, that they are inevitably as interpretative, idealized and normative as the traditional « rationalist » explanations. The author has chosen to deal with hatred because usual talk about that emotion seems to him vitiated by a strong causal prejudice.
24Der Haß
Es gibt gute Gründe dafür, zwischen zwei Arten von Erklärung des menschlichen Verhaltens zu unterscheiden. Da sind zum einen die normativen Erklärungmodelle, die Interpretationen, d.h. Rekonstruktionen dessen, was das Verhalten darstellen sollte, z.B. wenn es vollständig rational wäre. Andererseits verfügen wir über die kausalen Erklärungsmodelle, von denen man annimmt, daß sie das menschliche Verhalten so beschreiben, wie es tatsächlich abläuft. Der Autor nimmt an, daß es nicht schwierig sei aufzuzeigen, warum zumeist die Erklärungsversuche, die Wünsche, Leidenschaften und Emotionen berücksichtigen, den kausalen Modellen zuzurechnen sind, somit also den Beschreibungen von realen Mechanismen der Aktion. Ziel des Artikels ist es allerdings darzustellen, daß die Erklärungen, die Wünsche, Leidenschaften und Emotionen berücksichtigen, nicht kausal im strengen Sinne genannt werden können, da sie notwendigerweise ebenso auf normativen und idealisierenden sowie auf Interpretationsmodellen beruhen wie die traditionellen «rationalistischen» Schemata. Der Autor nimmt das Thema des « Hasses » zum Ausgangspunkt einer Untersuchung, unter anderem weil er hier ein starkes kausales Vorurteil in der Diskusssion festzustellen meint.
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