Keramik aus den Sondagen 9, 30 und 31 der Grabungskampagne 2002 in Limyra. Ein Zwischenbericht
p. 25-76
Texte intégral
1Die im Jahr 2002 wiederaufgenommenen Ausgrabungen in Sondage 9 an der Siedlungsmauer und in zwei weiteren Sondagen (30 und 31) sollten Erkenntnisse zur Siedlungsgeschichte des vorhellenistischen Limyra liefern, insbesondere Klarheit über Baumaßnahmen im Zuge der Befestigung der vorhellenistischen Siedlung schaffen1.
2Die während der sechswöchigen Grabungskampagne 2002 der Sondagen 9, 30 und 31 zutage gekommenen Kleinfunde, Knochen und Keramikscherben wurden gereinigt, nach Fundzusammenhang inventarisiert und archiviert. Die nach Gattungen wie bemalte Ware, Firnisware, sonstige dekorierte und undekorierte Ware vorsortierten Scherbenfunde eines Fundkomplexes wurden gezählt und unter der vom Grabungsleiter vergebenen Fundnummer (zusammen mit Angaben zum Funddatum, zum Abhub und den Nivellierungswerten) in einer Datenbank dokumentiert2. Eine Auswahl diagnostischer Stücke wurde vermessen, beschrieben, gezeichnet und photographiert. Zudem wurden von möglichst vielen Fundkomplexen Sammelaufnahmen der wichtigsten Scherbenfunde, die das zeitliche Spektrum eines Fundkomplexes wiedergeben, gemacht. Die Inventarisierung und Bearbeitung der größeren architektonischen Überreste und der Münzen erfolgte unabhängig von der Dokumentation der Keramikscherben und Kleinfunde.
3Ziel der möglichst umfangreichen Funddokumentation war es, noch während der Kampagne Aussagen über das vorhandene Material eines Fundkomplexes (Fundnummer) sowie die Datierung zu erhalten, um weiterreichende Erkenntnisse über die Abfolge von Schichten und deren Zeitstellung zu gewinnen. Die Untersuchung des Materials mußte daher zunächst Anhaltspunkte liefern, ob ein Fundkomplex (Fundnummer, Abhub) und eine Schicht gestört waren, oder ob es sich um geschlossene Fundkomlexe bzw. ungestörte Schichten handelte. In Sondage 9 konnten die Ausgrabungen bereits in ungestörte Schichten vordringen; die Auswertung spezifischer Keramik kann hier zur Datierung der Schichten beitragen und somit erste – vorläufige – Ergebnisse zum Bau der Siedlungsmauer liefern.
4Im folgenden wird eine Auswahl der Fundkeramik vorgelegt. Die angegebenen Datierungen verstehen sich als Vorschläge und Annäherungswerte. Die Vorlage insbesondere der Münzen, Terrakotta-Kleinfunde und Glasfragmente – letztere ausschließlich aus rezenten Füllschichten – sowie die Bearbeitung der spätantiken, byzantinischen und selcukischen Keramik soll Spezialisten auf diesen Gebieten vorbehalten bleiben.
1. Archaische bemalte Ware3
5Mit 3246 Fragmenten ist die mit Mattfarbe bemalte Ware nach der undekorierten Gebrauchs-und Küchenware4 die am häufigsten vertreten Keramikgruppe. Allein die hohe Anzahl der Fundstücke macht deutlich, daß bemalte Ware zum “Alltagsgeschirr”, wovon ein beträchtlicher Teil wohl auch lokal hergestellt wurde, zu zählen ist5. Demgegenüber steht die gefirnißte Keramik mit etwas mehr als 1800 Fragmenten, also etwas mehr als die Hälfte der bemalten Ware, die das feinere Tafelgeschirr vertritt.
6Bemalte Ware findet sich in allen Schichten, in relativ großer Anzahl leider auch in rezenten Füllschichten – was eine genaue zeitliche Einordnung erschwert – vornehmlich aber im Fundkontext mit klassischer Firniskeramik. Nur ein kleiner Anteil der bemalten Fragmente dürften hellenistischem bemaltem Küchengeschirr und Feinkeramik angehören, der weitaus größte Anteil ist der in kleinasiatischen Fundkontexten von der Westküste bis in den Osten (Tarsos, Issos/Kinet Höyük) weit verbreiteten Streifen-und Wellenbandware zuzurechnen.
7Abgesehen von einfachen und doppelten horizontalen Wellenbändern und schmalen und breiten horizontalen Streifen kommen weitere in Mattfarbe auf den Tongrund aufgetragene Ornamente vor, wie konzentrische Kreise, gegitterte Rauten oder Dreiecke, Bogenlinien und Schlaufen, welche sich mit dem Motivschatz (sub) geometrischer bis archaischer Gefäße vergleichen lassen. Hinzu kommen florale Ornamente, wie sie sich in der ostgriechischen Keramik finden und in Limyra wohl in lokaler Ausprägung das Ornamentspektrum archaischer Ware erweitern.
8Mit insgesamt nur 15 Fragmenten ist bemalte Ware mit Halbkreis- und Kreisdekor ausgesprochen selten vertreten, entsprechend selten ist weitere Keramik mit geometrischen Mustern wie Rautengitter mit nur 8 Fragmenten (1 Fragment in Sondage 30/1, 3 Fragmente in Sondage 9 Ost, 4 Fragmente in Sondage 9 West).
9Demgegenüber stehen 220 Fragmente mit Wellenliniendekor und 2803 Fragmente mit Streifenbemalung.
10Geometrisch dekorierte Fragmente fanden sich – auch in ungestörten Schichten – als älteste Stücke zusammen mit klassischer Firnisware und attisch-rotfiguriger Keramik6.
11Dasselbe gilt für die sehr viel häufiger auftretende Wellenlinienware7, die sich noch in Schichten mit Keramik des ausgehenden 5. und des beginnenden 4. Jhs. v. Chr. fand8.
12Wellenband-und Streifenware wird aufgrund stratifizierter Kontexte9 in archaische Zeit, insbesondere die zweite Hälfte des 7. und das gesamte 6. Jh. v. Chr. einzuordnen. Vielerorts läuft mit einfachen Streifen verzierte Ware mindestens bis in das 5. Jh. v. Chr. weiter.
13Neben weiteren, aus dem Ostgriechischen bekannten Ornamenten (sich kreuzenden Bogenlinien, Schlaufen, Stabmustern u. ä.) tragen einige Fragmente Blattund andere florale Ornamente. Die Stücke unterscheiden sich weder im Ton noch in der Malfarbe von der üblichen Streifen-und Wellenlinienware10. Ähnliche Ornamente – hervorzuheben sind insbesondere die geschwungenen Blattranken auf Fragment Kat. Nr. 17 und der Rest eines Augenmotivs (Kat. Nr. 17a) – sind auf Gefäßen des milesischen Fikellura-Stils zu finden11.
14Für die bemalte Keramik aus Limyra bleibt festzustellen, daß es sich insgesamt um eine recht einheitliche Ware handelt. Es konnten folgende Tonwaren geschieden werden, die sich ebenfalls bei undekorierten (Gebrauchs-oder Alltags-) Gefäßen finden lassen.
151. Rötlich-beiger Ton, fein bis leicht porös; die Oberfläche ist meist etwas heller bis beige, trägt aber keinen Überzug.
162. Rötlich-beiger Ton, fein bis leicht porös mit dünnem beige-bis cremefarbenem Überzug.
17Bei beiden Tonwaren findet sich kein Glimmer, bisweilen aber kleine graue und schwarze Partikel. Die Bemalung wird in dunkelbrauner, grauschwarzer oder rotbrauner bis orangeroter Mattfarbe aufgetragen.
183. Beige-grauer Ton, porös, oft mit weißen Partikeln, die an der Oberfläche austreten, kein Überzug, die Oberfläche ist selten gut geglättet. Die Bemalung erfolgt hier in schwarzer bis grauer Mattfarbe. Beige-grauer Ton tritt meist bei den mit Kreisdekor und gegitterten Rauten bemalten Fragmenten auf.
194. Rötlich-beiger oder hellbeiger Ton, sehr grob, weiße Partikel, “sandig”; der Ton entspricht dem undekorierter „Reibeschalen“, die Oberfläche ist immer heller als der Scherben. Meist handelt es sich um dickwandige Gefäße. Bemalung wird in grauer oder rotbrauner Mattfarbe aufgetragen.
205. Selten ist ein grauer bis grünlich-beiger Ton, der manchmal fein, oft aber sehr grob und mit großen weißen Partikeln versetzt ist. Die Bemalung besteht aus dunkelgrauem Streifendekor12.
21Ein deutlicher Glimmeranteil ließ sich nur bei ganz wenigen Fragmenten feststellen, die ziemlich sicher zu ostgriechischen (milesischen?) Importstücken gehören. Der Ton der Stücke variiert von rötlich-beige bis orangerot13.
22Formen
23Vorherrschend unter der wellenbandverzierten Ware sind größere geschlossene Formen (Amphoren, Hydrien und Krüge) die der zweiten Hälfte des 7. und dem 6. Jh. v. Chr. zuzurechnen sind. Einfache (oder doppelte) Wellenlinien treten ebenfalls auf kleineren offenen Gefäßen – wie tiefen Schalen mit fast halbkugelförmigem Becken – mit geradem oder kurzem abgesetztem Rand auf (Kat. Nr. 18)14. Derselbe Gefäßtyp trägt bisweilen auch florale Ornamente wie Blattranken.
24Unter der einfachen streifenverzierten Ware ist am häufigsten ein Schalenoder Schüsseltyp mit flachem Becken vertreten. Das Becken kann leicht geknickt sein, der Rand verdickt sich nach oben hin, ist oben abgeflacht oder leicht nach innen abgeschrägt. Der Dekor beschränkt sich auf unterschiedlich breite Streifen am Rand innen und außen (Kat. Nr. 12. 13. 19). Nur bedingt vergleichbare Schalen und Schüsseln lassen sich in archaischen Schichten in Milet oder Ephesos finden15. Weiter kommen schlichte Schalen mit geradem Rand, ebenfalls mit Streifenbemalung in der Randzone vor.
25Recht ungewöhnlich sind einige wenige Stücke mit bauchigem Körper und kurzem abgesetztem Rand oder kleinere Gefäße mit deutlichem Schulterknick, bei denen sich der Ansatz eines Vertikalhenkels auf der Schulter erhalten hat, die man wohl als Pyxiden bezeichnen und dem lokalen Formenrepertoire zurechnen darf (Kat. Nr. 10.20. 24.).
2. Ostgriechische bemalte Ware und ionische Schalen (Kat. Nr. 30-37)
26Fragmente, die aufgrund ihres deutlich glimmerhaltigen Tons und ihres Dekors (Bemalung mit dunkelbraunem Firnis auf hellbeigem Tongrund) mit großer Wahrscheinlichkeit zu ostgriechischen (milesischen?) Importstücken archaischer Zeit gehören, sind ausgesprochen selten. Es handelt sich um ein Kannenfragment mit dem Rest eines zweiteiligen Henkels und Resten einer Rosette auf cremeweißen Tongrund (Kat. Nr. 30), desweiteren ein Wandfragment mit Zickzackmotiv auf cremeweißen Tongrund (Kat. Nr. 32). Aus demselben Fundkontext stammt das Halsfragment einer Kanne mit einem für Fikellura-Ware typischem Flechtband (Kat. Nr. 31a), ein zweiteiliger Kannenhenkel (Kat. Nr. 31). Außergewöhnlich ist ein relativ dickwandiges Fragment (Kat. Nr. 33) aus cremeweißen Ton (ohne Glimmer) und sorgfältiger Bemalung in dunkelbraunem Firnis auf geglättetem Tongrund.
27Sehr selten sind auch Fragmente, die aufgrund ihrer Form und ihres feinen Liniendekors wohl “ionischen” Schalen angehören dürften, hierzu gehören Kat. Nr. 34-36, weitere Fragmente lassen sich kaum eindeutig zuordnen.
28Zur Schichtdatierung tragen die ostgriechischen Fundstücke nichts bei, sie wurden allesamt im Kontext mit klassischer Firnisware sowie schwarz-und rotfiguriger Keramik gefunden.
3. Attisch schwarzfigurige Ware (Kat. Nr. 38-44)
29Attisch-schwarzfigurige Ware ist vergleichsweise selten vertreten und wurde ausschließlich in Sondage 9 gefunden. Allerdings haben allein die Funde von insgesamt 10 Fragmenten schwarzfiguriger Vasen während der letzten Grabungskampagne die Fundsituation in Zentrallykien verändert und die Anzahl schwarzfiguriger Fundstücke stark erhöht.
30Zum ersten Mal konnten Fragmente einer Kasselschale und einer Blütenbandschale in Limyra registriert werden. Zusammen mit drei Kraterfragmenten aus früheren Kampagnen, die noch dem dritten Viertel des 6. Jhs. v. Chr. zugeordnet werden16, gehört das Randfragment eines Kraters (oder Dinos) mit zweifarbiger Lotosknospenkette zu den ältesten attischen Importstücken in Limyra überhaupt.
31Das Fragment einer Kleinmeisterschale (Kat. Nr. 43) zeigt eine männliche Figur im Mantel, einem Pferd (Reiter oder Viergespann?) folgend, von dem nur noch die Hinterhand zu sehen ist. Ebenfalls einer Kleinmeisterschale dürfte ein kleines Wandfragment aus Sondage 9 Ost 1/3 (Fundnr. 105/o. Inv.) mit dem Rest einer Figur angehören. Fragmente von weiteren Kleinmeisterschalen stammen aus früheren Grabungskampagnen17.
32Dem letzten Viertel des 6. Jhs. v. Chr. ist das Fragment einer weiteren Bandschale (Blütenbandschale oder Kleinmeisterschale) mit einer Palmette (Kat. Nr. 39) zuzuordnen. Den spätschwarzfigurigen Stil vertreten ein (Schalen?-) Fragment aus Sonadge 9 West (Fundnr. 139), ein weiteres aus Sondage 9 Ost 1/1 (Fundnr. 136 Inv. 254), ein Schalenfragment mit dem Rest der Bemalung im Innern mit noch zwei erhaltenen Buchstaben einer in Firnis aufgetragenen Inschrift (Kat. Nr. 41) sowie das Halsstück einer Kanne (Kat. Nr. 44).18
4. Attisch-rotfigurige Ware (Kat. Nr. 45-64)
33Attisch-rotfigurige Fragmente sind vereinzelt in Sondage 30 und 31, häufiger in Sondage 9 Ost und West gefunden worden. Nur wenige Stücke dürften noch dem mittleren 5. Jh. v. Chr. angehören, der größte Teil stammt dagegen aus dem ausgehenden 5. Jh. und der ersten Hälfte des 4. Jhs. v. Chr. Der Befund entspricht dem aus anderen Zentren Kleinasiens, wo überall frühe (spätarchische und klassische) rotfigurige Importe äußerst selten anzutreffen sind.
34Frührotfigurige Fragmente sind bisher noch nicht zutage getreten, was insgesamt der Fundsituation in Kleinasien entspricht19. Das mittlere 5. Jahrhundert und die zweite Hälfte desselben Jahrhunderts ist durch mehrere Fundstücke gut belegt.
35Zu den frühesten rotfigurigen Fundstücken gehören zwei Kraterrandstücke wohl vom selben Gefäß (Kat. Nr. 52), die einen sorgfältig ausgeführten Lotos-Palmettenfries zeigen. Vergleichbares findet sich auf Vasen um die Jahrhundertmitte des 5. Jhs. v. Chr.20.
36Aus Sondage 30/1 (Fundnr. 228) stammt das Randstück eines kleinen Eulenskyphos (Kat. Nr. 45), der dem mittleren 5. Jh. v. Chr. angehört, weitere Fragmente von Eulenskyphoi wurden in Sondage 9 Ost (Kat. Nr. 54) und in Sondage 9 West (Kat. Nr. 63) gefunden. Bemerkenswert sind die Funde von Eulenskyphoi deshalb, da die Eule (Steinkauz) nicht nur als Wappentier der Stadt Athen auf attischen Münzen erscheint, sondern auch in der Vasenkunst speziell attische Ikonographie wiedergibt, damit nicht nur als Hinweis auf Athena, sondern vor allem auch auf die Polis Athen zu verstehen ist21. Die drei Fragmente aus Limyra dürften noch dem mittleren 5. Jh. v. Chr. angehören. In der Ausführung erscheinen sie qualitätvoller als Stücke aus späterer Massenproduktion von stetig sinkender Qualität im dritten Viertel des 5. Jhs. v. Chr. Zwei der Fragmente stammen leider aus Füll-bzw. Schuttschichten (durchmischt mit Material bis in die Spätantike). Ein Fragment aus Sondage 9 West 1 (Fundnr. 252) stammt aus einer ungestörten Schicht, die außer (älterer) bemalter Ware und früher Gebrauchsware klassische Firnisfragmente lieferte. Der Eulenskyphos kann daher als datierendes Element dieser Schicht, die demnach noch der zweiten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. angehört, betrachtet werden.
37Die weiteren rotfigurigen Fragmente gehören zu Vasen des ausgehenden 5. und des 4. Jhs. v. Chr., es handelt sich vor allem um Glockenkratere, Deckel von Lekaniden und kleinformatige Gefäße wie kleine Lekythoi, Schalen und Skyphoi.
5. Firnisware (Kat. Nr. 65-96)
38Rotfigurige Fragmente treten immer zusammen mit klassischer Firnisware auf. Bemerkenswert ist die Funddichte hochwertiger attischer Firniskeramik der zweiten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. Hierzu gehören eine Reihe von Schalen, aber auch einige wenige bauchige Lekythen, mit Stempeldekor und/oder eingeritzem Zungendekor. An Formen herrschen Schalen auf niedrigem Fuß vor, meist ist der tongrundige Boden mit sorgfältig ausgeführten konzentrischen Firniskreisen verziert. Sehr homogen auch der Stempeldekor im Innern: Palmetten an Bogenlinien, bzw. Palmettenreihen, umgeben von Bändern aus einfachen Ovuli. Eine Reihe von Schalen tragen eingetiefte Zungen, im Zentrum zu einer Rosette angeordnet22.
39Der Großteil dieser dekorierten Stücke läßt sich der mittleren zweiten Hälfte und dem letzten Drittel des 5. Jhs. v. Chr. zuordnen, einige wenige noch dem beginnenden 4. Jh. v. Chr.
40Gestempelte Firnisware der klassischen Zeit – wohl durchwegs attische Importe – wird begleitet von einer Reihe von einfachen gefinrißten Gefäßen, die aufgrund ihrer Form derselben Zeit zugeordnet werden können. Vorherrschend ist der Skyphos, durchwegs vom attischen Typus, vertreten durch Exemplare des 5. Jhs. v. Chr., die auf dem tongrundigen (oft geröteten) Boden konzentrische Firniskreise aufweisen.
41Ein Einzelstücke aus der zweiten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. ist ein Phidiasbecher (Kat. Nr. 69) mit einer eingestempelten horizontalen Punktreihe und gerippter Wand. Der klassischen bzw. spätklassischen Zeit zuzuordnen sind noch einige Fragmente von Näpfen und Schalenskyphoi an, sowie einige Lampenfragmente.
42Einige wenige Kantharoi, oft mit geripptem Becken (Kat. Nr. 65.71. 82), gehören in die spätklassische und frühhellenistische Phase.
43Der häufigste Vertreter der spätklassischen und hellenistischen Firniskeramik ist – wie zu erwarten – die Schale mit einziehendem Rand (Echinusschale), die in unterschiedlichen Varianten, vollständig gefirnißt, zweifarbig (innen rot – außen schwarz gefirnißt), oder wie in hellenistischer Zeit üblich, nur teilweise gefirnißt auftritt. Die nächst häufigsten Gefäßformen sind Teller mit innen abgesetztem Rand (“rolled rim”), sehr viel seltener sind Teller mit ausbiegendem Rand, nur ein einziges Fragment dürfte einen “Fischteller” repräsentieren.
44Die große Masse der Firnisfragmente ist allerdings so bruchstückhaft erhalten, daß die Zuordnung zu einer bestimmten Gefäßform nicht möglich ist. Insgesamt kann aber festgestellt werden, daß offene Formen (Schalen, Teller) die meist nur kleinformatigen – geschlossenen Formen an Anzahl bei weitem übertreffen.
45Dabei ist klassische Ware sehr viel häufiger als hellenistische: “Knidische” Schalen mit pi-förmigem Henkel sind ausgesprochen selten (ein pi-förmiges Henkelfragment stammt aus dem obersten Abhub in So 30/1, weitere dünnwandige, grautonige Schalenfragmente sind nicht genau zuzuordnen), es wurde nur ein einziges Fragment eines hellenistischen Reliefbechers (Sondage 9 Ost 1/3, Fundnr. 140) gefunden. Nur drei Fragmente konnten der Keramik im Westabhangstil zugeordnet werden (Kat. Nr. 82-85). Hellenistische Lagynoskeramik ist ebenfalls mit nur zwei oder drei Fragmenten vertreten (z. B. Sondage 30/1 Fundnr. 2).
46Dies ist als Indiz dafür zu werten, daß auch die (wenige) hellenistische Firniskeramik aus ungestörten Schichten noch vor Aufkommen der Reliefbecher in Kleinasien, also noch vor dem ausgehenden 3./beginnenden 2. Jh. v. Chr. zu datieren ist.
47Da aber die (spätere) hellenistische Epoche in Limyra sonst ausgesprochen gut belegt ist, kann man nur folgern, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt, spätestens bei Anlage der spätantiken Befestgungsanlage, die hellenistisch-frühkaiserzeitlichen Schichten vor allem in den Sondagen 9 und 30 weitgehend abgetragen wurden und das Material andernorts verfüllt wurde23.
6. Lampen (Kat. Nr. 97-103)
48Was für die Firnisware gilt, gilt auch für die Lampen. Die vergleichsweise wenigen und sehr bruchstückhaften Funde lassen sich, sofern der Erhaltungszustand eine nähere Einordnung überhaupt erlaubt, in die klassische/spätklassische Zeit datieren. Vorherrschend sind schwarzgefirnißte Fragmente klassischer Typen (KnickrandRundschulter und Diskuslampen). Ein Exemplar einer Diskuslampe (Kat. Nr. 66) ist nahezu vollständig erhalten. Die Lampenfragmente, oft im Kontext mit rotfiguriger und anderer klassischer Firnisware gefunden, bestätigen die zeitliche Einordnung der betreffenden Schichten in klassische bis spätklassische Zeit.
49Fast ganz fehlen hellenistische Lampentypen, die eigentlich zu erwarten wären, wie Ephesoslampen oder knidische Lampen. Ausnahme ist ein Beckenfragment wohl von einer Ephesoslampe mit locker gesetzten Reliefpunkten aus einer rezenten Schicht (Sondage 30/1 Fundnr. 2)24.
50Zu einer Lampe könnte das bemerkenswert gut gearbeitete Köpfchen eines Maultiers aus einer rezenten Füllschicht (SO 30/1 Ost-Erweiterung, Kat. Nr. 97) gehören. Knidische Lampen tragen häufig Pferdeköpfe als plastischen Schmuck25, die in der Qualität der Ausführung unserem Köpfchen nicht ganz nahe kommen. Datiert wird die Lampengruppe in das letzte Drittel des ersten nachchristlichen Jahrhunderts.
51Eine Besonderheit bilden insgesamt fünf Lampen desselben Typs (davon zwei Stücke ungebrochen, zwei vollständig, bzw. fast vollständig zusammengesetzt, ein Schnauzenstück) aus Sondage 30/1 (Kat. Nr. 99-103; Fundnr. 97.104). Es handelt sich um Lampen mit Kragen und einem über den Kragen hinausragenden Henkel. Der Körper ist nur teilweise mit einem fleckig braunem bis rotbraunem Überzug versehen. Eine in der Form sehr ähnliche Lampe in London wird von Bailey26 mit Funden aus späthellenistischen Kontexten in Verbindung gebracht, eine Datierung in spätrömische Zeit aber nicht ausgeschlossen.
7. Pilgerflasche (Kat. Nr. 104)
52Vom selben Fundort wie die oben genannten Lampen stammt das ungebrochenes Exemplar einer Pilgerflasche mit linsenförmigen Körper (Kat. Nr. 104). Beachtenswert ist die außergewöhnliche Größe27, die sorgfältige Ausführung und der Dekor in Form einer Rosette auf beiden Seiten des Körpers. Die Keramikfunde aus denselben Fundkontexten (Fundnr. 97.104) reichen von Streifenware, klassischer und hellenistischer Firnisware bis zu einem frühkaiserzeitlichen Sigillatafragment; das Küchengeschirr läßt sich nicht eindeutig zuweisen; allerdings wurden mehrere (wohl spätantike) Glasfragmente gefunden. Eine Datierung der beiden Komplexe, einschließlich der Lampen und der Pilgerflasche in die späte Kaiserzeit scheint naheliegend.
8. Früh-bis spätkaiserzeitliche Sigillata
53Die im Vergleich zur hellenistischen Feinkeramik wieder höheren Fundmengen frühkaiserzeitlicher Sigillata28 (Kat. Nr. 86-89) unterstützen die oben genannte Vermutung, daß rein hellenistische Schichten des späten dritten, zweiten und frühen ersten Jahrhunderts v. Chr. in unserem Grabungsareal nahezu vollständig abgetragen wurden.
54Einzelne Fragmente aus klassisch zugeordneten Schichten (So 9 Ost 1/1 Fundnr. 7 und 84) sind vorläufig als Sigillata inventarisiert worden, aufgrund ihres Erhaltungszustandes allerdings nicht sicher zu klassifizieren.
55Einige Fragmente der Schicht der Fundnr. 20 (S0 9 West 1/20) gehören zu frühkaiserzeitlichen Sigillataformen, aus derselben Schicht stammt eine Reihe von Fragmenten hellenistischer Feinkeramik sowie frühkaiserzeitlicher Küchenware, Henkel hellenistisch-römischer Transportamphoren sowie ein nicht näher bestimmbares grünglasiertes Fragment; als handelt sich also möglicherweise um eine hellenistischfrühkaiserzeitliche Schicht (spätrömische Feinware oder spätantike Amphoren wurden nicht gefunden). Alle anderen genannten Fragmente stammen aus byzantinischen, selcukischen oder rezenten bzw. gestörten Schichten.
56Unter der frühkaiserzeitlichen Sigillata sind vor allem Formen der ESA und ESB, wohl auch einige Exemplare der ESC und der Westlichen Sigillata vertreten. Um den prozentualen Anteil der jeweiligen Gattungen zu ermitteln, bleiben allerdings die Formanalysen auf einer breiteren Materialbasis, möglichst auch aus ungestörten frühkaiserzeitlichen Schichten abzuwarten.
57Spätkaiserzeitliche Sigillata29 (Kat. Nr. 90-96) stammt ausschließlich aus selcukisch oder byzantinisch bestimmten Schichten, bzw. aus gestörten oder rezenten Füllschichten.
58Hervorstechend unter der spätkaiserzeitlichen Sigillata sind Formen größerer Schüsseln, die nach Hayes den Typen der sog. Cypriot Red Slip Ware bzw. Late Roman D-Ware zugewiesen werden können. Es kommen Formen mit leicht verdicktem Rand vor, der profiliert sein kann; diese Exemplare weisen oft zusätzlich Kerbmuster auf der Außenseite auf; desweiteren Schalen mit einziehendem, profiliertem Rand und Kerbmuster außen (Hayes Form 9), sowie Schüsseln mit horizontaler Randleiste (Hayes Form 8)30. Late Roman D-Ware ist äußerst zahlreich in Südwestkleinasien (bis nach Perge)31 und besonders auch in Zentrallykien vertreten. Ein noch nicht genau lokalisiertes Produktionszentrum in Südwestkleinasien ist mittlerweile auch durch Tonanalysen nachgewiesen32.
59Am zweithäufigsten, allerdings mit vergleichsweise wenigen Stücken – ist African Red Slip-Ware vertreten. Über die Hälfte der Kontexte mit spätantiker Sigillata brachte zudem auch byzantinische bis selcukische glasierte Ware (allerdings in geringeren Mengen als spätantike Sigillata und andere spätantike Gebrauchsware) und vergleichsweise große Mengen an Glas.
9. Alltagsgeschirr
60Den größten Anteil (mit mehreren Tausend Fragmenten) der Fundkeramik stellt erwartungsgemäß grobe und feine Gebrauchsware bzw. Alltagsgeschirr dar; hierzu zählt meist undekorierte bzw. nur mit einem Überzug versehene Keramik (gelegentlich mit Ritzungen, Rillen oder Kerben) besonderer Formen, die im Haus für bestimmte Zwecke benutzt wurde (Vorratshaltung und Aufbewahrung, Transport, Kochen und Essen/Trinken). Je nach Einsatzzweck kann diese Ware auch dünnwandig und von ausgezeichneter Tonqualität sein. Folgende Tonwaren konnten unterschieden werden.
619.1. Ein hoher Anteil der Gebrauchsware besteht aus einem rötlich-beigen Ton, der meist fein bis leicht porös ist, z. T. mit wenigen grauen (mitunter auch schwarzen und weißen) Einschlüssen. Die Oberfläche der Gefäße ist immer heller (hellorange, hellbraun bis cremefarben oder hellbeige) als der Scherben. Diese Tonware wird sowohl für dick-als auch dünnwandige Gefäße verwendet; an Gefäßformen kommen Krüge und Amphoren, auch Schalen und Schüsseln vor. Ähnliche Ware wird auch für (hellenistische) Transportamphoren verwendet; sie gleicht der Ware, die bei (archaischen) bemalten Fragmenten vorkommt.
62In gröberer Struktur, zum Teil mit größeren Einschlüssen, porös und “sandig” wird die oben genannte Tonware auch für großformatige Vorratsgefäße und Reibeschalen verwendet. Die relativ flachen, großen Reibeschalen mit nicht abgesetztem, bisweilen leicht verdicktem Rand kommen hauptsächlich zusammen mit archaischer und klassischer Feinkeramik vor und dürfen schon fast als Leitform für archaische (bis frühklassische) Schichten betrachtet werden33. Das Vorkommen der mindestens 95 Fragmente von Reibeschalen in überwiegend als klassisch eingstuften Schichten und die Vergesellschaftung mit klassischer Firnisware macht dies deutlich.
639.2. Ebenfalls noch archaisch-klassischen Schichten dürften Fragmente aus gelblichem, sehr weichem Ton mit großen Einschlüssen (rot, grau) zugerechnet werden, der für großformatige Gefäße verwendet wird. Gefäße dieser Tonware brechen sehr leicht, die Oberfläche ist meist stark mit Erde verbacken; in etwas feinerer Struktur, aber ebenfalls relativ weich gebrannt, kann dieser gelbliche Ton auch für kleinere Gefäßformen verwendet werden.
649.3. Für Kochgeschirr wird meist grobe graue Ware benutzt: Die Gefäße (Töpfe, Krüge, auch Schüsseln) sind manchmal dickwandig, aber meistens dünnwandig, üblicherweise hart gebrannt, manchmal aber auch leicht brechend. Der Ton ist sehr grob mit großen grauen oder weißen Einschlüssen. Die Tonfarbe des Scherbens reicht von schwarz über grau bis rot; oft sind die Fragmente innen rot, außen schwarz gebrannt oder zeigen deutliche Brandspuren. Die Oberfläche ist meist rauh, gelegentlich auch geglättet.
65Ein sehr ähnlicher Ton wird für handgeformte Ware verwendet, dann ist die Oberfläche meist geglättet und oft von brauner bis rotbrauner Färbung. Möglicherweise wird handgeformte und gedrehte Küchenware gleichzeitig benutzt.
669.4. Neben der groben grauen Küchenware kommt rote Ware vor, die Tonqualität entspricht der grauen Ware, allerdings ist sie im Kern und an der Oberfläche rot bis rotbraun, zudem ist die Oberfläche meistens gut geglättet. Diese Ware findet sich häufig in Schichten mit viel archaischer und klassischer Feinkeramik.
679.5. Sehr häufig vertreten sind überwiegend dünnwandige, hart bis klingend hart gebrannte Gefäße. Der Ton ähnelt in Struktur und Farbe der Ware wie Nr. 1, allerdings feiner, mit wenigen kleineren Einschlüssen und sehr viel härter gebrannt. Der Großteil der früh-bis spätkaiserzeitlichen Gebrauchsware dürfte aus dieser Ware bestehen. Es kommen sehr markante Gefäßformen vor, Krüge, Amphoren, Töpfe mit gekehlten oder abgeschrägten Rändern u. a. Die Tonfarbe ist rötlich-beige bis hellorange, hellbraun und rosa, bisweilen auch ziegelrot. Die Oberfläche ist meist rauh, sehr häufig stellenweise mit fleckigem oder verlaufenem stumpfem Überzug in Rotbraun und Rot. Sehr ähnliche Ware kommt auch bei Gefäßtypen der spätkaiserzeitlichen Sigillata vor (vor allem LRD, Cypriote Red Slip-Ware).
689.6. Neben feinem rötlichem Ton wird in der späten Kaiserzeit auch hellbeige, poröse Ware vor allem für (Transport-) Amphoren mit gerippter Wand verwendet. Eine eher seltener auftretende grobe, poröse rotbraune Ware, wie sie auch bei glasierten Fragmenten festgestellt werden kann, dürfte für Gebrauchsware byzantinischer Zeit verwendet worden sein.
69Insgesamt konnten nur vergleichsweise wenige Henkel-Rand-oder Fußfragmente hellenistisch-römischen Transportamphoren zugewiesen werden, ein einziges Henkelfragment einer hellenistischen Amphrora mit Stempel wurde in Sondage 9 Ost 1/2 (Fundnr. 12) entdeckt (Kat. Nr. 105).
70Die vergleichsweise spärlichen Funde hellenistischer Amphoren lassen sich nur durch die spezielle Fundsituation erklären; es gilt, was oben bereits im Zusammenhang mit der hellenistischen Feinkeramik festgestellt wurde: Hellenistische Siedlungsschichten wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt fast vollständig abgetragen, das Material umgelagert.
71Eine Analyse der Alltagsware aus ungestörten Fundkomplexen, wie sie in den kommenden Kampagnen zu erwarten sind, kann sicher noch mehr Aufschlüsse über spezielle in bestimmten Epochen verwendete Gefäßtypen und Waren ergeben.
Katalog ausgewählter Fragmente34
Bemalte Ware: Geometrisch bis archaisch
SO 9 Ost 1/1
1. Schulterpartie einer Amphora oder Hydria (Abb. 1)
Fundnr. 38 Inv. 70
H 5,0 cm, B 5,9 cm, D 0,8 cm.
Grober, schwerer Ton, porös, graue und weiße Partikel. Tonfarbe rötlich-beige, im Kern grau. Dickwandig. Außen breiter Streifen in orangeroter Mattfabe, darunter fünf hängende Halbkreise, gezirkelt (Einstichstelle auf Horizontalstreifen).
Zu Form und Dekor vgl. wohl rhodische Amphora aus Kaunos (10. Jh. v. Chr.), Schmaltz 2003, 38 Nr. 30 Abb. 9. – Samos V, Taf. 2, Nr. 14.16 (10. Jh. v. Chr.).
Geometrisch?
2. Wandfargment eines geschlossenen Gefäßes
Fundnr. 61 Inv. 295
H 2,9 cm, B 3,8 cm, D 0,7 cm.
Ton porös, weiße Partikel, wenig Glimmer, gelblich bis beige-grau.
Innen tongrundig, außen sieben unterschiedlich breite Kreisbögen um einen Mittelpunkt in Dunkelbraun.
s. hier zu Kat. Nr. 8 (Fundnr. 80 Inv. 111).
(Sub) geometrisch.
3. Schale ? Wand
Fundnr. 87 Inv. 157
H 2,9 cm, B 3,1 cm, D 0,6 cm.
Ton porös, wenig kleine graue Partikel; beigegrau, Oberfläche heller.
Außen konzentrische Kreise in Schwarzgrau (drei Kreise um Mittelpunkt, rechts Bogenlinie eines weiteren Kreismotivs), innen schwarzgrauer Überzug.
Zum Motiv und zur Datierung s. hier Kat. Nr. 8 (Fundnr. 80 Inv. 111).
(Sub) geometrisch.
4. Amphora, Wand
Fundnr. 77 Inv. 319
H 5,6 cm, B 5,1 cm, D 0,7 cm.
Ton porös, kleine graue Partikel, braun.
Außen Dreieck mit eingeschriebenem Gitter, links vertikaler Streifen.
Subgeometrisches Motiv auf Gefäßen verschiedener Formen, vgl. Kerschner 1997, 111 Nr. 6 Taf. 2 Abb. 17; zum dick umrandeten Gitterdreieck s. auch Kerschner 2003, 56 Abb. 8 Nr. 3.
Subgeometrisch, 7. Jh. v. Chr.
SO 9 West 1
5. Schale/Skyphos, Wand (Abb. 1)
Fundnr. 117 Inv. 181
H 2,2 cm, B 5,4 cm, D 0,6 cm.
Ton fein, orange, dickwandig.
Innen Rest von dunkelbraunem Streifen, außen dunkelbrauner Streifen, darunter Reste von zwei Halbkreisen (je drei Kreisbögen um Mittelpunkt) in Rotbraun.
Zu Form und Dekor vgl. Kerschner 2003, 46 Abb. 4,1 (subprotogeometrisch, 9. Jh. v. Chr.) mit weiterer Lit. zur Verbreitung des Typs. Die Laufzeit der Skyphoi mit hängenden Halbkreisen bis ins ausgehende 8. Jh. v. Chr. s. Kearsley 1995; ebenda S. 19f. zur Datierung bis in spätgeometrische Zeit.
Allgemein: Kearsley 1989.
Geometrisch.
6. Gefäßform unklar: Krug mit geradem Rand oder Becher ? Rand
Fundnr. 1 Inv. 19
H 3,5 cm, B 3,3 cm, D 0,5 cm.
Ton fein, leicht porös, rötlich-beige, im Kern grau gebrannt, dünnwandig.
Innen tongrundig, außen Gittermuster (in Metopen bzw. gerahmt), darüber umlaufender Streifen, Zickzackband, am Rand umlaufender Streifen.
Zu gegitterten Feldern vgl. in etwa Xanthos IV, 21f. 2.5-7 Taf. 1; Mader 2003, Abb. 3 (aus Limyra); ähnlich: Schmaltz 2003, Abb. 8 Nr. 26 (aus Kaunos); Kerschner 2003, Abb. 8 Nr. 3 (aus Ephesos).
Subgeometrisch; wohl 1. Hälfte 7. Jh. v. Chr.
7. Pyxis mit geradem Rand
Fundnr. 51 Inv. 57
H 2,4 cm, B 4,8 cm, D 0,4 cm, Dm 11 cm.
Beige-grauer Ton, graue Partikel.
Innen breiter, außen schmaler Streifen in Dunkelbraun, außen unterhalb des Randes enge Wellenlinie.
Vgl. Mader 2003, Kat. 99. Zu Form und Dekor vgl. aus Ephesos, Kerschner 1997, 144 Nr. 70 Taf. 10, Zickzackmetopenkotyle, 1. Hälfte 7. Jh. v. Chr.; Kerschner 2003, Abb. 6
Nr. 6. Zu ähnlich flüchtig gezeichneten Wellenlinien/Zickzackbändern s. auch Xanthos IV Taf. 21 Nr. 85-88.
Subgeometrisch, 1. Hälfte 7. Jh. v. Chr.

Abb. 1. Kat. Nr. 1-22.
8. Skyphos oder Schale, Wand (Abb. 1)
Fundnr. 80 Inv. 111
H 2,1 cm, B 3,6 cm, D 0,4 cm.
Ton porös, sandig, sehr viel Glimmer, beigegrau, sehr dünnwandig, Oberfläche geglättet.
Außen drei feine Linien von konzentrischen Kreisen in Hellorange.
Zum Motiv und zur Datierung in subgeometrische Zeit (1. Hälfte 7. Jh. v. Chr.): Niemeyer 1999, 382 Kat.-Nr. 1 Abb. 5. – Kerschner 1999, 19f. Kat. Nr. 21.22 Abb. 10.
Subgeometrisch, 1. Hälfte 7. Jh. v. Chr.
9. Krug/Kanne, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 141 Inv. 318
H 2,4 cm, B 4,5 cm, D 0,4 cm, Dm 6 cm.
Ton fein, orange. Ausschwingender Rand.
Innen streifig aufgetragener brauner Firnis, außen oben brauner streifiger Firnis, am Hals Rest von Zickzackdekor.
Zu Form und Dekor vgl. Kannen aus Ephesos, Kerschner 2003, S. 55ff. Abb. 8,1 mit weiteren Vergleichsbeispielen aus Samos, Milet (Anm. 102).
Subgeometrisch, wohl 1. Hälfte 7. Jh. v. Chr.
SO 31
10. Pyxis, Wand (Abb. 1)
Fundnr. 135 Inv. 198
H 3,7 cm, B 6,3 cm, D 0,4 cm.
Ton fein, leicht porös, kleine graue und weiße Partikel, rötlich-beige.
Stark umbiegende Schulter, Henkelansatz für Rundstabhenkel. Am Hals, am Becken und am Henkel orangerote Bemalung.
Ungewöhnliche Form, bisher ohne exakte Vergleiche; zur Form vgl. in etwa Mader 2003, 35 (Kratere) Abb. 8.
Wohl archaisch, 6. Jh. v. Chr. ?
SO 9 Ost 1/1
11. Amphora, Wand, Schulterpartie (Abb. 1)
Fundnr. 3 Inv. 22
H 3,4 cm, B 4,2 cm, D 0,5 cm
Ton leicht porös, wenig graue Partikel, rötlich-beige.
Auf der Schulter breiter dunkelbrauner Streifen, darüber zwei schmale umlaufende Linien, Reste vonWellenlinien.
Vgl. Xanthos IV Taf. 15 Nr. 66.
Archaisch, 6. Jh. v. Chr.
12. Schale, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 75 Inv. 78
H 2,4 cm, B 7,9 cm, D 0,4 cm, Dm 15 cm.
Ton leicht porös, rot.
Gerader Rand, innen abgeschrägt, am Rand ansetzender horizontaler Rundstabhenkel.
Innen und außen am Rand sowie am Henkel rotbrauner fleckiger Überzug, leicht metallisch glänzend.
In Limyra unter der bemalten Ware häufig vertreten, zur Form vgl. Schalen mit geradem oder mit innen abgeschrägtem Rand aus Ephesos, Kerschner 1997, Nr. 95ff. Taf. 13 (2. Hälfte 7./frühes 6. Jh. v. Chr.).
Archaisch.
13. Schale, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 77 Inv. 331
H 5,4 cm, B 15 cm, D 0,8 cm, Dm ca. 15 cm.
Ton leicht porös, graue Partikel, rötlich-beige.
Ganzes Profil erhalten, leicht einziehender Rand, kleiner Ringfuß.
Am Rand innen stumpfer orangeroter Streifen, nach innen verlaufen.
Archaisch?
14. Pyxis? Wand (Abb. 1)
Fundnr. 87 Inv. 156
H 3,0 cm, B 4,2 cm, D 0,3-0,4 cm
Ton fein, leicht porös, rot.
Schulterpartie stark umbiegend, Henkelansatz erhalten.
Auf der Schulter Blattranke in orangebrauner Mattfarbe, unterhalb des Schulterknicks orangeroter Streifen, Henkel dunkelbraun bemalt, um den Henkelansatz Punktreihe. Vgl. ostgriechische Keramik, zu unterschiedlichen Blattranken, s. u. a. samische Keramik, Samos VI, 1 Taf. 54. – Zu floralen Elementen vgl. milesische Fikellura-Tassen, Schlotzhauer 1999, 223ff. (allerdings andere Gefäßform). – Zum Ornament (Punktreihe) vgl. auch ein archaisches Fragment aus Perge: Eschbach 2003, 26 Abb. 15 Ak*04 (7./frühes 6. Jh. v. Chr.?).
Archaisch, Mitte des 6. Jhs. v. Chr.
15. Schale/Teller, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 98 Inv. 272
H 2,2 cm, B 3,7 cm, D 0,5 cm, Dm 19,6 cm
Ton fein, weiße Partikel, rötlich-beige, Oberfläche hellbeige
Flaches Becken, horizontaler Rand oben profiliert.
Rand außen und innen dunkelbraun, am Becken außen umlaufende braune Linie.
Vgl. Schattner 2003, Abb. 2 Nr. 18.
Archaisch, 7. oder 6. Jh. v. Chr.
16. Schale, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 136 Inv. 195
H 1,8 cm, B 5,6 cm, D 0,5 cm, Dm 16 cm.
Ton fein, leicht porös, kleine graue Partikel, beige-grau
Abgeknickter Rand, stark nach innen einziehend.
Außen am Rand zwei umlaufende Streifen, innen bemalt in Dunkelrotbraun bis Schwarz.
Ungewöhnliche Form.
Wohl archaisch.
17. Amphora, Wand
Fundnr. 77 Inv. 320
H 5,4 cm, B 3,8 cm, D 0,9 cm.
Ton fein, leicht porös, rötlich bis hellbeige
Außen Blattranke mit herzförmigem Blatt, rot gefüllt.
Zu vergleichbaren Blattranken auf Tassen der Fikellura-Keramik s. Schlotzhauer 1999, 223ff. Abb. 1.2. 4-5.
Ein hoher Glimmeranteil, wie er für milesische Fikellura-Keramik typisch ist, ist bei dem Stück aus Limyra nicht zu beobachten, möglicherweise lokales Produkt.
Zweite Hälfte des 6. Jhs. v. Chr.
17a. Wandfragment, Form unklar
Fundnr. 77 Inv. 321
H 4,5 cm, B 4,2 cm, D1,4 cm.
Ton grob, viele weiße Partikel (vgl. Ton von Reibeschalen), ötlich, Oberfläche heller. Dickwandiges Gefäß. Außen in Braun aufgenmaltes Augen-bzw. Blattmotiv.
Zum Augenmotiv vgl. Tassen des Fikellurastils aus Milet, Schlotzhauer 1999, 223ff. Abb. 1; Abb. 20.
Zweite Hälfte des 6. Jhs. v. Chr., wohl lokal.
SO 9 Ost 1/3
18. Schale, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 105 Inv. 310
H 5,0 cm, B 7,7 cm, D 0,4 cm, Dm 11,4 cm
Ton fein, rötlich-beige bis hellbraun, dünnwandig.
Halbkugelförmiges Becken, gerader Rand.
Rand braun, außen am Becken umlaufender Streifen in Dunkelbraun.
Zur Form vgl. Mader 2003, 33f. Abb. 3-5 (Kalottenschalen, Limyra). – Schmaltz 2003, Abb. 5 Nr. 19 (Kaunos).
Archaisch, 6. Jh. v. Chr. ?
SO 9 West 1
19. Schale, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 40 Inv. 53
H 2,2 cm, B 2,8 cm, D 0,55 cm, Dm 14 cm.
Ton fein, rötlich-beige. Rand leicht einziehend.
Innen am Rand Streifen in roter Mattfarbe, außen am Rand Streifen in Dunkelbraun. In Form und Dekor ähnlich: M. Kerschner, 1997, Beibl., 143 Nr. 67 Taf. 9 (2. Hälfte 7./1. Hälfte 6. Jh. v. Chr.).
Archaisch, 6. Jh. v. Chr.
20. Pyxis, Rand, mit Henkelansatz (Abb. 1)
Fundnr. 51 Inv. 56
H 3,5 cm, B 6,4 cm, D 0,3-0,4 cm, Dm 8,8 cm.
Ton fein, wenig weiße Partikel, hellbeige, dünnwandig.
Bauchiger Körper, abgesetzter vertikaler Rand. Am Rand außen rotbrauner Überzug, auf der Schulter, seitlich des Henkelansatzes Strahlendekor in Rotbraun.
Zur Form vgl. ein bauchiges Gefäß aus Kaunos, Schmaltz 2003, 39 Nr. 6 Abb. 3. – Th. Schattner in: Koll. Tübingen Abb. 2 Nr. 17.
Wohl archaisch, 6. Jh. v. Chr. ?
21. Kanne, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 76 Inv. 117
H 3,7 cm, B 4,8 cm, D 0,5 cm, Dm 11 cm
Rötlich-beiger Ton, wenig graue Partikel, Oberfläche heller.
Hals einer dünnwandigen Kanne, Rand leicht ausschwingend.
Am Rand innen und außen rotbrauner Streifen, am Hals doppelte sehr feine Wellenlinie in Rotbraun.
Zur Form vgl. in etwa Kerschner 2003, 57 Abb. 8, 1.; Kerschner 1999, 24f. Kat.-Nr. 54.55. Abb. 13 (frühes bis mittleres 7. Jh. v. Chr.).
Aufgrund der Form wohl ins 7. Jh. v. Chr. zu datieren.
22. Amphora/Kanne, Rand (Abb. 1)
Fundnr. 80 Inv. 110
H 4,1 cm, B 6,2 cm, D 0,4 cm, Dm 6 cm.
Ton porös, viele graue Partikel, rötlich-beige, Oberflächeheller
Dünnwandig, leicht ausschwingender Rand.
Am Rand oben und innen rotbrauner Streifen, am Hals Wellenlinie in Rotbraun.
Archaisch, wohl 7. Jh. v. Chr.
23. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 88 Inv. 139
H 2,4 cm, B 2,8 cm, D 0,6 cm, Dm 16 cm.
Ton fein, beige. Oberfläche hellbeige.
Schale mit oben abgeflachtem Rand. Am Rand oben und innen dunkelbrauner bis rotbrauner Überzug. Unterhalb des Randes zwei Streifen in Rotbraun.
Wohl archaisch.
24. Pyxis? Wand (Abb. 2)
Fundnr. 99 Inv. 150
H 2,7 cm, B 2,9 cm, D 0,5 cm
Ton fein, leicht porös, beige.
Schulterfragment mit Henkelansatz, am Rand schmale Profilleisten.
Außen blatt-oder tropfenförmiges Ornament in Orange.
Wohl archaisch.
25. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 100 Inv. 142
H 3,0 cm, B 5,2 cm, D 0,6 cm, Dm 18-20 cm.
Ton fein, beige-braun. Abgesetzter Rand.
Innen und außen jeweils Streifen in Dunkelbraun.
Archaisch.
26. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 121 Inv. 177
H 2,1 cm, B 3,4 cm, D 0,4 cm, Dm 8,0 cm.
Ton fein, rötlich-beige, Oberfläche hellbeige, dünnwandig.
Rand leicht einziehend, Teil des Rundstabhenkels erhalten.
Oben am Rand und innen orangeroter Streifen.
Wohl archaisch.
27. Wand, Form unklar
Fundnr. 69 Inv. 126
H 2,6 cm, B 2,7 cm, D 0,6 cm.
Ton fein, wenig graue Partikel, beige-grau. Dünnwandig, kein Überzug.
Außen Blütenornament in Rotbraun, stumpfe, fast durchscheinende Mattfarbe.

Abb. 2. Kat. Nr. 23-47.
Zu floralen Elementen und Blattranken auf Gefäßen aus Limyra s. Mader 2003, Abb. 11. 12.
Wohl archaisch, 6. Jh. v. Chr. (Abb. 2)
28 Amphora/Krug, Wand (Abb. 2)
Fundnr. 85 Inv. 116
H 3,1 cm, B 4,2 cm, D 0,5 cm.
Ton fein, wenige, sehr kleine graue Partikel. Helle rötlich-beige Tonfarbe, Oberfläche geglättet. Schulterfragment, dünnwandig.
Außen am Hals horizontaler Streifen in Rotbraun und kurze Schrägstriche, auf der Schulter Rest einer Lotosblüte.
Zum Motiv (Lotosblüten mit weit abstehenden Blättern) vgl. ostgriechische Keramik, s. Samos VI, 1, Taf. 7.
Erste Hälfte 6. Jh. v. Chr.?
29. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 139 Inv. 313
H 2,1 cm, B 3,1 cm, D 0,5 cm, Dm ca. 14 cm.
Ton fein, leicht porös, wenig graue Partikel; gelblich bis beige-grau.
Gerader Rand. Innen und oben am Rand hellrotbrauner Überzug, außen paarweise angeordnete Firnisflecken in Rotbraun.
Zu Form und Dekor vgl. Mader 2003, 33f. Abb. 5 (Kalottenschalen).
6. Jh. v. Chr.
Ostgriechische Importware
SO 9 Ost 1/1
30. Kanne, Wand (Abb. 2)
Inv. 136 Inv. 193
H 2,9 cm, B 4,1 cm, D 0,5 cm.
Ton sehr fein, sehr viel sehr feiner Glimmer; Tonfarbe rötlich-bis gelblich-beige, Oberfläche außen cremeweiß. Auf Schulterpartie ansetzender doppelgliedriger Henkel.
Innen tongrundig, außen am Henkelansatz dunkelbraune Bemalung, rechts vom Henkel Rest einer Rosette.
Ton und Bemalung entsprechen Gefäßen der milesischen Keramik des Tierfriesund Fikellura-Stils, allg. Cook & Dupont 1998, zu einzelnen Formen s. Schlotzhauer 1999, 224ff. ; St. Käufler, AA 1999, 203ff.; Villing 1999, 189ff.; Ketterer 1999, 213ff.; Posamentir 2002, 9ff. jeweils mit weiterführender Lit.; Samos VI. 1 Taf. 18 Nr. 80ff. (mit doppelgliedrigen Henkeln). Zu den Rosetten: Samos VI. 1 64f.
Mitte 6. Jh. v. Chr., wohl milesisch.
31. Kanne, doppelgliedriger Henkel (Abb. 2)
Fundnr. 87 Inv. 154
H 3,1 cm, B 2,2 cm, D 1,1 cm.
Ton fein, sehr viel feiner Glimmer, Tonfarbe rötlich-beige / hellbraun.
Cremeweißer Überzug, außen am Henkel kurze schräge Tropfen in dunkelbraunem Firnis.
Erste Hälfte/Mitte 6. Jh. v. Chr.?
31a. Kanne oder Amphora
Fundnr. 87 Inv. 152
H 4,5 cm, B 4,6 cm, D 0,6 cm, Dm 8 cm (Hals)
Ton fein, sehr viel feiner Glimmer, rötlich-beige bis hellbraun. Außen feiner cremefarbener Überzug, Flechtband in orangerotem Firnis, zum Teilabgerieben.
Vgl. Samos VI. 1, Taf. 83.85.86.
Wohl erste Hälfte/Mitte 6. Jh. v. Chr.
32. Wand, Gefäßform unklar (Abb. 2)
Fundnr. 87 Inv. 153
H 2,9 cm, B 4,0 cm, D 0,55 cm.
Ton sehr fein, viel Glimmer, Tonfarbe hellgrau.
Dünnwandiges Fragment eines geschlossenen Gefäßes, innen tongrundig. Außen dicker cremeweißer Überzug, vertikales Zickzackmotiv in verdünnten, hellbraunen Firnislinien.
Vgl. ostgriechische bemalte Ware und Fikellura-Ware.
6. Jh. v. Chr.?
SO 9 West 1
33. Kanne?, Wand (Abb. 2)
Fundnr. 233 Inv. 326
H 2,8 cm, B 2,7 cm, D 0,45 cm.
Ton sehr fein, kein Glimmer! Tonfarbe hellbeige, fast weiß. Oberfläche geglättet.
Innen tongrundig, außen in braunem glänzendem Firnis aufgemaltes (Blüten?)-Motiv. Ostgriechisch?
Ionische Schalen
SO 9 Ost 1/1
34. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 14 Inv. 164
H 2,2 cm, B 2,9 cm, D 0,4 cm, Dm ca. 16 cm.
Ton fein, wenige graue Partikel, sehr feiner Glimmer. Tonfarbe beige
Abgesetzter Rand, innen am Rand dunkelbrauner, leicht glänzender Firnis, unterhalb des Wandknicks Tongrundzone mit umlaufendem Firnisstreifen, außen tongrundig, unterhalb des Knick umlaufender Firnisstreifen.
Vgl. “ionische Schalen”, (Knickrandschalen); Mader 2003, 32 Abb. 2; Schattner 2003, Abb. 2 Nr. 9 (Didyma).
Mitte 6. Jh. v. Chr.
SO 9 West 1
35. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 81 Inv. 131
H 1,6 cm, B 1,6 cm, D 0,3 cm, Dm ca. 18 cm.
Ton sehr fein, orange.
Sehr dünnwandig. Knickrand. Oberfläche geglättete, an der Lippe außen und innen schmaler Firnisstreifen in Dunkelbraun. Innen am Rand auf dem Tongrund sehr feine Linien in verdünntem Firnis.
Vgl. in Form und Dekor “ionische Schalen” (Knickrandschalen), s. Kerschner 1997, 163ff. Nr. 112ff. Taf. 15.
Zweite Hälfte 7. oder schon 6. Jh. v. Chr.
36. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 134 Inv. 264
H 2,5 cm, B 4,4 cm, D 0,4 cm, Dm 18 cm.
Ton fein, rötlich-beige
Abgesetzter Rand, innen am Beckenknick dunkelbrauner, leicht glänzender Überzug, am Rand Tongrundstreifen (beiger Tongrund), außen dunkelbrauner bis schwarzer, leicht glänzender Überzug.
6. Jh. v. Chr.
37. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 158 Inv. 297
H 1,6 cm, B 4,7 cm, D 0,25 cm, Dm 14 cm
Ton sehr fein, feiner Glimmer, gelblich-beige.
Sehr dünnwandig. Innen gefirnißt, am Rand schmaler Tongrundstreifen. Außen tongrundig mit Firnisstreifen am Rand und unterhalb desWandknicks.
Vgl. “ionische Schalen”, wohl Importstück.
Erste Hälfte 6. Jh. v. Chr. ?
Attisch-schwarzfigurig
SO 9 Ost 1/1
38. Kolonettenkrater, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 61 Inv. 296
H 2,6 cm, B 8,2 cm, Dm ca. 31 cm (innen)
Ton fein, feiner Glimmer,orange.
Breiter horizontaler Rand, innen am Rand dunkelroter Streifen, auf der Oberseite des Randes Strahlen in verdünntem Firnis auf dem Tongrund, Rand außen gefirnißt.
Ende 6./1. Hälfte 5. Jh. v. Chr.
39. Schale, Rand
Fundnr. 136 Inv. 253
H 1,8 cm, B 1,9 cm, D 0,3 cm
Ton fein, rötlich-beige.
Bandschale, Innenseite und abgesetzter Rand außen gefirnißt, Rest von sf. Palmette (Henkelpalmette einer Bandschale oder Blütenbandschale).
Zu Bandschalen, bes. Blütenbandschalen in Kleinasien s. Tuna-Nörling 1995. (bisher keine Blütenbandschale aus Limyra bekannt).
Letztes Viertel 6. Jh. v. Chr.
40. Krater, Wand
Fundnr. 203 Inv. 322
H 3,5 cm, B 2,8 cm, D 1,3 cm.
Ton fein, beige-grau.
Horizontaler Rand, auf der Oberseite sf. Lotosranke: tropfenförmige Knospen abwechselnd in rot und schwarz an sich überkreuzenden Bogenlinien; Blütenboden durch zwei kurze Ritzlinien markiert.
Zum Dekor von alternierend roten und schwarzen Knospen vgl. schwarzfigurige Vasen der Mitte des 6. Jhs. v. Chr. (alternierend rote und schwarze Knospen kommen kaum mehr nach der Mitte des 6. Jhs. v. Chr. vor). Vgl. Boardman 1977, Abb. 54 (Namensvaes des Malers von London B 76; zum Maler: ABV 85,1). Vgl. den Randdekor eines Kolonettenkarters und eines Dinos: Moore & Pease Philippides 1986, 159 Nr. 459 Taf. 44 (um 550 v. Chr.); 179 Nr. 611 Taf. 57 (um 570-560 v. Chr., Maler von London B 76).
Zweites Viertel/Mitte 6. Jh. v. Chr.
SO 9 Ost/3
41. Schale, Wand
Fundnr. 19 Inv. 82
H 3,2 cm, B 2,5 cm, D 0,5 cm.
Ton sehr fein, orange.
Beckenfragment einer Schale, innen sf. Bemalung: Tondobegrenzung aus Firnislinien und kurzen Firnisstrichen, Reste von Buchstaben (Alpha, Phi) in Firnis.
Vgl. Schalen spätschwarzfiguriger Werkstätten (z. B. Leafless-Group).
Spätes 6./frühes 5. Jh. v. Chr.
SO 9 West 1
42. Schale, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 121 Inv. 179
H 2,5 cm, B 2,6 cm, D 0,3 cm, Dm ca. 14-16 cm.
Ton sehr fein, hellorange.
Leicht ausschwingender Rand, innen gefirnißt bis auf schmalen Tongrundstreifen am Rand, außen am Rand Stabmuster (abwechselnd in Schwarz und Rot), am Becken Reste einer Blütenranke (?)
Attische Kasselschale. Zum Typus s. Vierneisel & Kaeser 1990, 38.52 Abb. 2.30. Zu Kasselschalen in Kleinasien s. Zusammenstellung bei Tuna-Nörling 1995; bisher aus Limyra keine Kasselschale bekannt.
Um 550/530 v. Chr.
43. Schale, Wand
Fundnr. 227 Inv. 324
H 1,6 cm, B 2,0 cm, D 0,3 cm.
Ton fein, orange.
Wandstück vom Fries einer Bandschale. Innen gefirnißt, außen Figur (Kopf fehlt) im Mantel n. r., Hinterteil eines Pferdes; Ritzlinien, Rot und Weiß beim Mantel.
Kleinmeisterschale, zu Bandschalen s. K. Vierneisel – B. Kaeser, Kunst der Schale – Kultur des Trinkens (Austell.-Kat. München 1990) 31ff.; zur Darstellung: Mann im Mantel hinter Viergespann s. 33 Abb. 2.19a. Zu Kleinmeisterschalen in Kleinasien s. Tuna-Nörling (1995); zu Lykien 115ff. bei Mader 2003, S. 36 werden mehrere Fragmente von Kleinmeisterschalen genannt.
Um 530 v. Chr.
44. Kanne/ Hydria, Wand
Fundnr. 266, o. Inv.
Dickwandiges Wandfragment (Schulterstück einer Kanne). Auf hellem Tongrund in schwarzem Firnis aufgetragene Ranke oder Zickzacklinie mit gegenständigen Firnispunkten, darunter breite horizontale Firnislinie, weitere Punktreihe.
Zum Ornament vgl. spätschwarzfigurige Vasen unterschiedlicher Formen: Moore & Pease Philippides 1986, 186f. Nr. 657.658. 663 Taf. 62.63 (Halsdekor von spätschwarzfigurigen Hydrien); S. 190f. Nr. 687.688. 692 Taf. 66.67 (Oinochoen). Ähnlich: Olpen aus Sardis: Sardis 77 Att. 19 (Leagros-Gruppe) Att. 20 (Dot-Ivy-Group) Taf. 26.
Um 500/Anfang 5. Jh. v. Chr.
Attisch-rotfigurig
SO 30/1
45. Skyphos, Rand
Fundnr. 228, o. Inv.
H 7 cm. D 0,4 cm.
Ton fein, orange. Innen gefirnißt. Außen Kopf einer Eule (Glaux): dünne Brauenbögen in Relieflinien, Augenmit dickem Firniskreis umPunkt imZentrum, Schabel als Firnispunkt; darum unregelmäßig angeordnete Firnispunkte.
Zu Eulenskyphoi allg. s. R. Stupperich, Boreas 3, 1980, 157ff. ; B. Kreuzer, 1999, 224ff.; Vgl. Johnson 1955, Taf. 37 Nr. 32. Sehr ähnlich die Darstellung auf einem Eulenskyphos aus Alt-Smyrna: Tuna-Nörling 1998, Kat. 13 Taf. 13 (Johnson Gruppe VII). Moore 1997, 306 Nr. 1312-1322 Taf. 122. 123.
2. Hälfte 5. Jh. v. Chr.
SO 31
46. Lekanisdeckel, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 160 Inv. 335
H 1,9 cm, B 8,9 cm, D 0,4 cm, Dm 24 cm.
Ton fein, feiner Glimmer, orange. Feine Relieflinien.
Innen gefirnißt, außen am Rand Kymation, auf der Oberseite nackter Jüngling (Unterkörper erhalten) auf Manteltuch sitzend, rechts niedriges rechteckiges Podest. Um 430/20 v. Chr.
SO 9 Ost 1/1
47. Lekanisdeckel, Rand (Abb. 2)
Fundnr. 49 Inv. 112
H 2,1 cm, B 4,8 cm, D 0,7 cm, Dm ca. 18 cm
Ton fein, beigegrau verwittert.
Innen gefirnißt. Am Rand außen Kymation, flüchtig ausgeführt.
Erste Hälfte 4. Jh. v. Chr.
48. Skyphos, Rand (Abb. 3)
Fundnr. 60 Inv. 120
H 5,3 cm, B 5,1 cm, D 0,4 cm, Dm 8 cm.
Ton fein, orange.
Ausschwingender Rand. Außen Manteljüngling, rechts Volute.
Skyphoi mit ausschwingendem Rand gehören zum Formenrepertoire der F. B.-Gruppe, vgl. auch die flüchtige Zeichnung der Voluten und der Figuren, zur F. B.-Gruppe: Boardman 1996, Nr. 423.424. Zu einem Skyphos der F. B.-Gruppe aus Alt-Smyrna s. Tuna-Nörling 1998, 179 Nr. 11 Abb. 1 Taf. 13.
Zweites Viertel 4. Jh. v. Chr.
49. Krater, Wand
Fundnr. 108 Inv. 286
H 6,9 cm, B 7,3 cm, D 0,5 cm.
Ton fein, sehr feiner Glimmer, orange.
Drei anpassende Fragmente. Innen gefirnißt, z. T. rot gebrannt, außen Jüngling im Mantel nach rechts.
Zweite Hälfte 5. Jh. v. Chr.
50. Glockenkrater, Wand (Abb. 3)
Fundnr. 136 Inv. 188
H 4,8 cm, B 6,5 cm, D 0,5 cm.
Ton fein, orange. Relieflinien.
Abgesetzter ausschwingender Rand (abgebrochen). Innen gefirnißt, umlaufende Tongrundlinie. Außen am Rand Blattranke, Kopf einer männlichen Figur nach rechts, Rest eines Gegenstands oder einer weiteren Figur.
Ende 5./Anfang 4. Jh. v. Chr.
51. Geschlossenes Gefäß, Wand
Fundnr. 136 Inv. 252
H 2,1 cm, B 3,4 cm, D 0,4 cm.
Ton fein, beige-grau verwittert.
Dünnwandiges Fragment eines bauchigen Gefäßes, innen tongrundig, außen Rest eines Volutenaltars, darüber rf. Bemalung (Pfote eines Tiers?)
Ende 5. oder Anfang 4. Jh. v. Chr.
52. Krater, Rand (Abb. 3)
Fundnr. 83 Inv. 278
H 3,5 cm, B 9,9 cm, D 0,9 cm, Dm ca. 30-35 cm.
Ton fein, feiner Glimmer; orange. Relieflinien.
Rand wohl von großem Kelchkraterinnen am Rand Tongrundlinie, außen Lotos- Palmettenband.
Häufiges Dekorelement auf Vasen der ersten Hälfte und des mittleren 5. Jhs., verschiedene Gefäßformen. Vgl. Boardman 1996, Abb. 4.2 (Niobiden-Maler); 136.137. 138 (Polygnot-Gruppe); allgemein: Matheson 1995; Prange 1989.
Zweites/drittes Viertel 5. Jh. v. Chr.
53. Krater, Wand
Fundnr. 87 Inv. 159
H 3,9 cm, B 5,6 cm, D 0,6 cm.
Ton fein, orange.
Oberer Teil wohl von einem Glockenkrater. Innen gefirnißt, oben Rest von Tongrundzone. Außen tongrundiges Kreuz, rechts Schulter einer Figur. (Zwei zugehörige, aber nicht anpassende Wandfragmente.
Zur Funktion des aufgehängten Kreuzes möglicherweise als Halterung für Fackeln s. Moore 1997, 185 Nr. 292 Taf. 40 mit weiterer Lit.
Wohl erstes Viertel 4. Jh. v. Chr.
SO 9 Ost 1/3
54. Schale/Skyphos, Wand (Abb. 3)
Fundnr. 105 Inv. 311
H 2,4 cm, B 3,0 cm, D 0,35 cm.
Ton fein, feiner Glimmer; orange.
Dünnwandig. Innen gefirnißt, außen Oberkörper einer Eule (Glaux). Brauenbögen in dünnen Firnislinien, Augen aus dickem Firniskreis um Punkt im Zentrum; t-förmiger Schnabel, Firnispünktchen
Zu Eulenskyphoi allg. s. Stupperich 1980, 157ff. ; Kreuzer 1999, 224ff. Moore 1997, 306 Nr. 1312-1322 Taf. 122. 123.
Alle limyräischen Eulenskyphoi entsprechen in der Qualität der Ausführung den Athener Skyphoi des mittleren 5. Jhs. v. Chr.
Mitte/3. Viertel 5. Jh. v. Chr.

Abb. 3. Kat. Nr. 48-64.
55. Krater, Wand (Abb. 3)
Fundnr. 105 Inv. 312
H 6,9 cm, B 4,6 cm, D 0,55 cm
Ton fein, feiner Glimmer; orange.
Zwei anpassende Fragmente. Innengefirnißt, außen Jüngling im Mantel in Rückenansicht, den Kopf nach rechts gewandt; der Mantel bedeckt die linke Schulter; wenige, streng geführte Gewandfalten in feinen Relieflinien. Flüchtige Augenzeichnung.
Wohl 3. Viertel 5. Jh. v. Chr.
SO 9 West 1
56. Lekanisdeckel, Rand (Abb. 3)
Fundnr. 52 Inv. 185
H 1,9 cm, B 5,3 cm, D 0,7 cm, Dm 22 cm.
Ton fein, orange. Innen gefirnißt, am Rand außen Kymation, oben Reste vom Gewand einer Figur; schräg verlaufende Gewandfalten, Gewandsaum durch breite Firnisstriche wiedergegeben.
Zur Form und zum Figurenstil vgl. Lekaniden der Otchet-Gruppe, Boardman 1996, Abb. 397.398; zu einem Lekanisdeckel der Gruppe aus Alt-Smyrna s. Tuna-Nörling 1998, 188 Nr. 58 Abb. 5 Taf. 6.
Zu Lekaniden allgemein und zur Gruppe s. Moore 1997, 280ff. Nr. 1063.
Zweites Viertel des 4. Jhs. v. Chr.
57. Kanne/Lekythos?, Wand (Abb. 3)
Fundnr. 80 Inv. 105
H 2,6 cm, B 3,0 cm, D 0,3 cm.
Ton fein, orange. Dünnwandige Scherbe eines bauchigen geschlossenen Gefäßes, innen tongrundig. Außen über einer Firniszone Kymation.
Zum doppelt umrandeten Ovulum vgl. Ornament auf einer Vase des späten 5. Jhs. v. Chr. (Heimarene-Maler), Boardman 1996, Abb. 309.
Wohl spätes 5. Jh./frühes 4. Jh. v. Chr.
58. Glockenkrater, Rand (Abb. 3)
Fundnr. 81 Inv. 132
H 2,2 cm, B 4,6 cm, D 0,5 cm, Dm ca. 24 cm.
Ton fein, orange. Ausschwingender Rand, innen gefirnißt, am Rand umlaufender Tongrundstreifen, außen rf. Lorbeerranke.
Ende 5./Anfang 4. Jh. v. Chr.
59. Schalenskyphos, Rand (Abb. 3)
Fundnr. 107 Inv. 167
H 1,7 cm, B 4,3 cm, 0,5 cm, Dm 12-14 cm.
Ton fein orange. Ausschwingender Rand, unterhalb des Randes außen Kehlung, schwarzer, glänzender Firnis. Innen am Rand rotfiguriges herzförmiges (Efeu-?) Blatt, aufgemalte Ranke in Tonschlicker, weißeFarbreste.
Zur Form und zum Dekor vgl. Schalenskyphoi aus Alt-Smyrna, Tuna-Nörling 1998, 179 Nr. 8.9 Abb. 1 Taf. 13. (außen rf. Bemalung, innen am Rand Rankendekor).
Erstes Viertel 4. Jh. v. Chr.
60. Krater/Schale?, Wand (Abb. 3)
Fundnr. 107 Inv. 168
H 4,8 cm, B 4,2 cm, D 0,7 cm.
Ton fein, sehr feiner Glimmer; orange.
Innen gefirnißt, außen Bein einer Figur auf Zehenspitzen, Hinterlauf eines Stieres in weißer Farbe, Binnenzeichnung in verdünntem Firnis aufgetragen.
Zur Verwendung von zusätzlichem Weiß s. Vasen des frühen 4. Jhs., vgl. Boardman 1996, 174ff. Zum Motiv: ebenda Abb. 345 (Eros und Nike opfern einen Stier; ARV 1435, Mannheim, Reiss Mus. 123).
Anfang 4. Jh. v. Chr.
61. Lekanisdeckel, Rand (Abb. 3)
Fundnr. 107 Inv. 169
H 1,8 cm, B 2,4 cm, D 0,6 cm, Dm 13 cm.
Ton fein; orange.
Innen gefirnißt, außen am Rand Kymation, auf der Oberseite schmale Tongrundlinie, Zehen einer Figur.
Vgl. Lekaniden des 4. Jhs. v. Chr., z. B. Lekanisdeckel der Otchet-Gruppe, Boardman 1996, Abb. 398.
Erste Hälfte/zweites Viertel 4. Jh. v. Chr.
62. Krater, Rand (Abb. 3)
Fundnr. 143 Inv. 277
H 3,5 cm, B 9,4 cm, D 0,7 cm, Dm ca. 30-35 cm.
Ton fein, orangerot. Schwarzer glänzender Firnis. Glocken-oder Kelchkrater, am linken Fragmentrand Bohrloch für antike Flickung. Innen am Rand Tongrundlinie, außen über Tongrundlinie Lorbeerranke mit Blättern und Beeren, Relieflinien für die Blattadern.
Vgl. Boardman 1996, Abb. 155 (Pantoxena-Maler); 180.182 (Dinos-Maler).
Zweite Hälfte 5. Jh. v. Chr.
63. Skyphos,Rand
Fundnr. 252, o. Inv.
Ton fein. Außen Kopf einer Eule.
Zu Eulenskyphoi, allg. Stupperich 1980, 157ff.; Johnson 1955, 119ff.; Kreuzer 1999, 224ff. Moore 1997, 306 Nr. 1312-1322 Taf. 122.123.
Mitte/drittes Viertel 5. Jh. v. Chr.
64. Schalenskyphos, Wand (Abb. 3)
Fundnr. 54 Inv. 49
H 3,9 cm, B 4,9 cm, D 0,5 cm, Dm ca. 10 cm (Becken)
Ton sehr fein, sehr feiner Glimmer; orange. Schwarzer glänzender Firnis, Umrißlinien,Relieflinien.
Drei anpassende Fragmente. Innen vollständig gefirnißt, außen rf. Dekor: links Rest einer Henkelpalmette, nackter Ephebe nach rechts, die Linke angewinkelt, in der Rechten hält er einen großen Diskos mit aufgemaltem Swastika-Motiv, rechts Hand einer weiteren Figur mit stabartigem Gegenstand.
Vgl. Schalen und Schalenskyphoi des ersten Viertels des 4. Jhs. v. Chr., aus der Werkstatt des Jena-Malers und Q-Malers, hierzu ARV2 1510ff.; Paul-Zinserling 1994, zur Form und zum Figurenstil vgl. bes. ein Fragment in Paul-Zinserling 1994, Taf. 25,3; Boardman 1996, Abb. 368 (Q-Maler). Zu einem Schalenskyphos des Q-Malers aus Alt-Smyrna s. Tuna-Nörling1998, 179 Nr. 9 Abb. 1 Taf. 13.
Erstes Viertel 4. Jh. v. Chr., Werkstatt Jena-Maler oder Q-Maler.
Klassische bis frühhellenistische Firnisware
SO 30/1
65. Kantharos, Fuß (Abb. 4)
Fundnr. 178 Inv. 293.
H 1,7 cm, B 2,5 cm, D 0,5-0,6 cm, Dm 4 cm (innen).
Ton fein,orange.
Profilierter Fuß, innen und außen schwarzer glänzender Firnis.
Vgl. Agora, XII, 283 Nr. 661.662ff. Abb. 7 Taf. 28. Rotroff 1997, Abb. 4-9.
Spätklassisch, Mitte/drittes Viertel 4. Jh. v. Chr.
66. Lampe
Fundnr. 245, o. Inv.
Diskuslampe mit glattem Rand, langer Steg, kleine Einfüllöffnung; Schulter stark umbiegend fast intakt, Henkel abgebrochen, Schnauze abgebrochen. Firnis nur wenig abgerieben.
Vgl. Scheibler 1976, Attische Diskuslampen 36 Nr. 168.169 Taf. 30.31.
Anfang 4. Jh. v. Chr.

Abb. 4. Kat. Nr. 65-82.
67. Schale, Wand
Fundnr. 151, o. Inv.
Beckenfragment einer Schale.
Vollständig gefirnißt, innen sorgfältiger Stempeldekor: zwei Palmetten einer konzentrisch angeordneten Palmettenreihe, umgeben von eingetieftem Mänaderband.
Zu Form und Dekor vgl. Agora XII, S. 98ff. Taf. 49ff. (gestempelte Schalen – stemless cup – vor allem 2. Hälfte des 5. Jh. v. Chr.
Zweite Hälfte 5. Jh. v. Chr., wohl 430/20 v. Chr.
68. Schalenskyphos, Rand (Abb. 4)
Fundnr. 207 Inv. 316
H. 2,9 cm, B 4,2 cm, D 0,4 cm, Dm 12 cm.
Ton fein, beige-grau. Schwarzer glänzender Firnis.
Ausbiegender Rand, außen am Randansatz leichte Kehlung, innen Rand durch Profilkante abgesetzt.
Zur Form vgl. (spät) klassische Schalenskyphoi, Agora XII, 111f. 280, Nr. 621 Abb. 6 (frühes 4. Jh. v. Chr.), vgl. auch spätklassische rotfigurige Exemplare.
Frühes 4. Jh. v. Chr.
SO 9 Ost 1/1
69. Becher, Fuß (Abb. 4)
Fundnr. 98 Inv. 271
H 1,0 cm, B 2,4 cm, D 0,3 cm, Dm 6 cm
Ton fein, orange. Schwarzer glänzender Firnis. Kaum abgesetzter Fußring, Reste von Kreisdekor am Boden. Außen Stempel: umlaufende Punktreihe, Wand fein gerippt.
Zur Form: “Phidiasbecher”, vgl. Agora XII, 25ff. Nr. 201ff. Abb. 3.
Zweite Hälfte 5. Jh. v. Chr.
70. Schale, Fuß (Abb. 4)
Fundnr. 38, Inv. 66
H 1,8 cm, B 5,7 cm, D 0,4 cm, Dm 7,8 cm.
Ton sehr fein, orange. Schwarzer glänzender Firnis.
Außen leicht profilierter Fuß. Am Boden im Zentrum Tongrundzone mit Firniskreis, drei tongrundige Rillen mit Rötel gefüllt, sonst vollständig gefirnißt. Innen eingetiefter Strahlendekor.
Zu Form und Dekor: Agora XII, 102ff. bes. 271 Nr. 512 Taf. 52.
Letztes Viertel 5. Jh. v. Chr.
71. Kantharos, Wand (Abb. 4)
Funnr. 38 Inv. 69
H 5,9 cm, B 5,7 cm, D 0,4-0,7 cm, Dm ca. 10 cm (Becken).
Ton fein, orange. Schwarzer glänzenderFirnis.
Beckenfragment eines Kantharos mit hohem, abgesetztem Rand.
Vgl. Rotroff 1997, 83ff. Abb. 4ff.
Ende 4. Jh./Anfang 3. Jh. v. Chr.
72. Skyphos, Rand (Abb. 4)
Fundnr. 49 Inv. 109
H 3,1 cm, B 5,5 cm, D0,4 cm, Dm 8,0 cm.
Ton fein, orange.
Dünnwandiger Skyphos mit nur leicht ausschwingendem Rand. Vollständig gefirnißt. Vgl. Agora XII, Abb. 4 Nr. 349.
Frühes 4. Jh. v. Chr.
73. Schale, Wand (Abb. 4)
Fundnr. 49, Inv. 115a. b
Ton fein, orange. Zwei zugehörige, aber nicht anpassende Fragmente einer Schale.
Am Boden Rest von tongrundiger Kreislinie, sonst vollständig gefirnißt. Innen Stempel: zwischen konzentrischen Rillen unregelmäßig eingestempelte Ovuli, außen anschließend Reste von Palmetten an breiten Bogenlinien.
Vgl. Pfrommer 1985, Kat. 2, S. 59 Abb. 2, Taf. 13, 1-3 (425-400 v. Chr.); Agora XII, 98ff. Taf. 49ff.
Letztes Viertel 5. Jh. v. Chr.
74. Napf, Rand (Abb. 4)
Fundnr. 61 Inv. 294
H 2,8 cm, B 6,4 cm, D 0,5 cm, Dm 8,6 cm (Rand)
Ton fein, orange. Leicht einziehender Rand, “falscher” Ringfuß. Vollständig gefirnißt, Firnis bestoßen,abblätternd.
Vgl. Agora XII, 279f. Nr. 861ff. Abb. 9.
Spätes 5./frühes 4. Jh. v. Chr.
75. Bauchige Lekythos, Wand (Abb. 4)
Fundnr. 108 Inv. 288
H 2,1 cm, B 2,5 cm, D 0,3 cm.
Ton sehr fein, orangerot.
Auf der Schulter Rest von Henkelansatz (kleiner Rundstabhenkel). Innen tongrundig, außen schwarzer, leicht metallisch glänzender Firnis. Leicht gerippte Wand, Stempeldekor: hängende Palmetten an einer Bogenlinien.
Um 430/20 v. Chr.
76. Schale, Rand (Abb. 4)
Fundnr. 136 Inv. 186
H 2,8 cm, B 6,7 cm, D 0,5 cm, Dm 14 cm.
Ton fein, orange. Niedriger Ringfuß, breites flaches Becken; leicht einziehender, verdickter Rand außen durch umlaufende Rille abgesetzt. Standfläche tongrundig, sonst vollständig gefirnißt (bis auf wenige schwarze Spuren orangerot gebrannt).
Vgl. Agora XII, 130f. 294f. Nr. 816ff. Abb. 8 Taf. 32.
Letztes Viertel 5. Jh. v. Chr.
77. Schale, Rand (Abb. 4)
Fundnr. 162 Inv. 276
H 1,8 cm, B 3,4 cm, D 0,3 cm, Dm 12-15 cm.
Ton fein, orange. Schwarzer glänzender Firnis. Rand leicht einziehend.
Vgl. Rotroff 1997, 161ff. (Echinus bowl, classical type).
Spätes 5. Jh. /4. Jh. v. Chr.
78. Schale, Fuß (Abb. 4)
Fundnr. 25 Inv. 58
H 2,1 cm, B 6,5 cm, D 0,4 cm, Dm 9 cm.
Ton fein, orange. Ringfuß, Standfläche und kreisrunde Zone am Boden tongrundig, sonst vollständig gefirnißt. Innen Stempeldekor: Palmetten an Bogenlinien, Zungenmuster.
Vgl. Agora XII, 98ff. Taf. 49ff.; zum Dekor vgl. auch Pfrommer 1985, 39ff. Um 420 v. Chr.
79. Schale, Fuß (Abb. 4)
Fundnr. 87 Inv. 161a. b
H 2,4 cm, B 6,8 cm, D 0,5 cm, Dm 8,2 cm.
Ton fein, orange. Hoher Ringfuß, relativ dickwandig (zwei zugehörige, nicht anpassende Fragmente).
Fußinnenseite gefirnißt, Standfläche tongrundig, am Boden konzentrische Firniskreise, sonst vollständig gefirnißt. Innen Stempeldekor: Palmetten (Rest einer Palmette erhalten) umgeben von einfachem Kymation.
Allgemein zu Form und Dekor s. Agora XII, 98ff. bes. 102ff. Nr. 483ff.; zum Dekor: Taf. 50ff.
Um 420/letztes Viertel 5. Jh. v. Chr.
80. Schale, Fuß (Abb. 4)
Fundnr. 87 Inv. 162a. b
H 1,4 cm, B 8,2 cm, D 0,3 cm, Dm 10,6 cm.
Ton fein, orange. Niedriger, außen leicht profilierter Ringfuß. Vollständig gefirnißt, glänzend schwarz, innen Stempeldekor: eingetiefte Zungen, konzentrisch angeordnet. Allgemein zu Form und Dekor s. Agora XII, 98ff. bes. 102ff. Nr. 483ff.; zum Dekor: Taf. 50ff.
Um 430/20 v. Chr.
SO 9 West 1
81. Schale, Wand (Abb. 4)
Fundnr. 76 Inv. 119a. b
H 3,3 cm, B 3,5 cm, D 0,5 cm.
Ton fein, orange. Zwei anpassende Wandstücke einer Schale, Ringfuß abgebrochen. Auf dem tongrundigen Boden Reste von Firniskreisdekor. Innen Stempeldekor: Palmetten durch Bogenlinien verbunden, konzentrisches Band aus einfachen Ovuli.
Vgl. Pfrommer 1985, um 425 oder Kat. 24 (4. Jh.); zu Form und Dekor allg. s. Agora XII, 98ff.; zum Stempeldekor Taf. 49ff.
Um 430/20 v. Chr.
82. Kantharos, Fuß (Abb. 4)
Fundnr. 80 Inv. 107
H 2,0 cm, B 3,6 cm, D 0,2-0,4 cm, Dm 4,0 cm.
Ton sehr fein, orange. Hoher konischer Fuß, außen drei kantige Profilleisten, im Beckenzentrum sehr dünnwandig. Am Boden und am Fuß roter glatter Firnis, innen rotbraun gebrannt, im Zentrum Stempel: sorgfältig gestempelte Palmette, Rest von Kreisbogen und gestempelte Lotosknospe (?)
Vgl. in etwa abgetreppte Füße spätklassischer Kantharoi, Rotroff 1997, Nr. 101 Abb. 9 (letztes Viertel 4. Jh.); unser Exemplar wegen der Stempeldekoration aber früher (3. Viertel 4. Jh.), zu gestempelten Kantharoi (mit profiliertem Fuß) s. Agora XII Nr. 684 (340-325); Nr. 701 (350-325). Abb. 7. Zur Fußform vgl. auch ein sehr viel jüngeres Exemplar in Würzburg, Kotitsa 1998, 9 Nr. 5 Taf. 2.
Wohl Mitte 4. Jh. v. Chr.
Keramik im Westabhangstil
SO 30/1
83. Schale, Wand
Fundnr. 228, o. Inv.
H 5 cm.
Wandfragment. Außen in Tonschlicker aufgemalte Linien und Rest einer Blattranke (?).
Allgemein zur Westabhangkeramik: Rotroff 1991, 59ff.; Rotroff 1997, 38ff.; Mitsopoulos-Leon 1991, 27ff.; De Luca & Radt 1999, 82ff. (ebenda zu Datierungsfragen mit weiterer Lit.); Kotitsa 1998, 42ff. mit Lit., zu kleinasiatischen Produkten 48ff. Taf. 21. 22.
Drittes Jh. v. Chr.
SO 31
84. Becher/Kantharos (Abb. 5)
Fundnr. 119 Inv. 257
H 2,6 cm, B 3,0 cm, D 0,3 cm, Dm ca. 16 cm.
Ton fein, rötlich-beige. Leicht einziehender Rand, außen zwei umlaufende Rillen und feine Blattranke (Ölbaumblätter) in aufgesetztem Tonschlicker.
Zur Form: Rotroff 1997, Nr. 164ff. Abb. 13 Taf. 15; Nr. 311ff. Abb. 20. – Zu Form und Dekor vgl. auch Mitsopoulos-Leon 1991, B 41ff. Taf. 32ff. (das limyräische Stück aber sehr viel feiner).
Erstes Drittel des 3. Jhs. v. Chr.
SO 9 West 1
85. Kantharos oder Skyphos, Wand
Fundnr. 1 Inv. 18
H 2,0 cm, B 2,8 cm, D 0,3-0,4 cm.
Ton fein, rot bis rötlich-beige. Dünnwandig. Innen und außen gefirnißt (schwarz, glänzend); außen eingeritzte Ranke, in Tonschlicker aufgemaltes Blatt, weiße Punkte.
Allgemein zur Westabhangkeramik s. oben.
Spätes 3. Jh. /um 200 v. Chr.
Frühkaiserzeitliche Sigillata
SO 31
86. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 135 Inv. 196
H 2,1 cm, B 5,1 cm, D 0,3 cm, Dm 8 cm.
Ton sehr fein, orangerot. Orangeroter, leicht glänzender Überzug.
Schale mit geradem Rand, am Knick Profilleiste.
Ähnlich R. Meriç 2002, K 162 Taf. 17 (italische Sigillata, frühkaiserzeitlich, 1. Jh. n. Chr.); Mitsopoulos-Leon 1991, 29 Taf. 176 (westliche Sigillata).
Früh-/mittelkaiserzeitlich, zweite Hälfte 1./Anfang 2. Jh. n. Chr.
SO 9 West 1
87. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 20 Inv. 28
H 2,6 cm, B 5,2 cm, D 0,3 cm, Dm 9 cm.

Abb. 5. Kat. Nr. 83-94.
Ton sehr fein, rot. Gerader Rand einer Schale, Becken geknickt. Innen und außen rotbrauner, leicht glänzender Überzug, innen leichtfleckig.
Vgl. Pergamenische Sigillata, Candarli-Ware: Zelle 1996, 19ff. Vgl. auch Mitsopoulos-Leon 1991, 29 Taf. 176 (westliche Sigillata).
Frühkaiserzeitlich.
88. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 20 Inv. 29
H 2,0 cm, B 3,9 cm, D 0,4-0,5 cm, Dm 18 cm.
Ton fein, sehr feiner Glimmer, orange. Gerader Rand einer Schale mit geknicktem Becken. Glänzender, orangeroter Überzug, am Rand und am Knick Kerbleiste.
Vgl. Meriç 2002, 47ff. K 184. K 186 Taf. 20 (ESB I, 2. Viertel 1. Jh. n. Chr.); K 245. K 249 (ESB II, zweite Hälfte 1. Jh. n. Chr.).
Frühkaiserzeitlich, Mitte/zweite Hälfte 1. Jh. n. Chr.
89. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 20 Inv. 30
H 1,7 cm, B 3,6 cm, D 0,4 cm, Dm 15 cm
Ton sehr fein, rot (etwas dunkler als Inv. 29). Gerader Rand einer Schale mit geknicktem Becken. Roter glänzender Überzug, am Rand und am Knick feine Kerbleisten.
s. oben Kat. Nr. 88.
Frühkaiserzeitlich, Mitte/zweite Hälfte 1. Jh. n. Chr.
Spätkaiserzeitliche Sigillata
SO 31
90. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 135 Inv. 250
H 6,3 cm, B 7,8 cm, D 1,0 cm, Dm 24 cm.
Ton fein, orangerot. Profil ganz erhalten. Niedriger kantiger Ringfuß, verdickter, leicht einziehender Rand. Glatter orangeroter Überzug
Vgl. Hayes 1972, LRD, Cypriot Red Slip Form 1.
Spätes 4. bis 3. Viertel 5. Jh. n. Chr.
SO 9 Ost 1/1
91. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 3 Inv. 25
H 3,5 cm, B 6,4 cm, D 0,6 cm, Dm 22 cm.
Ton fein, hellorange. Randfragment einer großen Schale, Rand außen profiliert. Wässriger orangeroter Überzug. Außenseite vollständig mit Kerbmusterverziert.
Vgl. Hayes 1972, 374 Form 2 (Nr. 1), LRD, Cypriot Red Slip.
Wohl Mitte 5 Jh. n. Chr.
92. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 25 Inv. 63
H 2,6 cm, B 5,2 cm, D 0,6 cm, Dm 16 cm.
Ton fein, hellbeige. Rand oben profiliert. Innen und außen Reste von wässrigem dunkelbraunem Überzug. Außen Kerbmuster.
Vgl. Hayes 1972, 374 Form 2 (Nr. 1-2), LRD, Cypriot Red Slip.
Mitte 5. Jh. n. Chr.
93. Schale, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 25 Inv. 64
H 4,0 cm, B 3,0 cm, D 0,6 cm, Dm ca. 20 cm (außen)
Ton fein, rötlich-beige bis rosa. Rand oben profiliert. Innen Reste von wässrigem dunkelbraunem Überzug. AußenKerbmuster.
Vgl. Hayes 1972, 374 Form 2, LRD, Cypriot Red Slip.
Mitte 5. Jh. n. Chr.
94. Schüssel, Rand (Abb. 5)
Fundnr. 25 Inv. 65
H 3,4 cm, B 8,1 cm, D 0,65 cm, Dm ca. 28 cm (innen).
Ton fein, orangerot. Zwei anpassende Randfragmente, ein zugehöriges Wandstück einer Schüssel mit horizontalem Rand. Außen und innen wässriger Überzug in Orangerot, oben am Rand und außenKerbmuster.
Vgl. Hayes 1972, 378f. Form 8, LRD, Cypriot Red Slip; Williams 1989, Abb. 14 Nr. 187.
Wohl 6. Jh. n. Chr.
SO 9 Ost 1/3
95. Schale, Rand (Abb. 6)
Fundnr. 105 Inv. 303
H 7,2 cm, B 20,4 cm, D 0,7 cm, Dm 34 cm.
Ton fein, rot, Oberfläche gelblich. Einziehender Rand, profiliert. Innen und am Rand dunkelbrauner, streifig aufgetragener Überzug, außen am Becken roter Überzug. Außen Kerbmuster.
Vgl. Hayes 1972, 378 Form 9, LRD, Cypriot Red Slip.
6./7. Jh. n. Chr.

Abb. 6. Kat. Nr. 95-101.
SO 9 West 1
96. Schale, Rand (Abb. 6)
Fundnr. 16 Inv. 26
H 4,4 cm, B 10,5 cm, D 0,9 cm, Dm 24 cm.
Ton fein, orangerot. Dickwandig; stark versintert. Rand außen profiliert; innen und außen wässriger orangefarbener Überzug, außen schwaches Kerbmuster.
Vgl. Hayes 1972, 374 Form 2, LRD, Cypriot Red Slip.
5. Jh. n. Chr.
Lampen
SO 30/1 Ost-Erweiterung
97. Lampe ? Henkel
Fundnr. 30
H 3,0 cm
Ton fein, beige, hellbraun. Köpfchen eines Esels oder Maultiers, sehr sorgfältig gearbeitet; kein Überzug.
Vgl. knidische Lampen (und italische Vorbilder) mit plastischen Applikationen, bei den knidischen Exemplare vor allem Pferdeköpfe, s. Bailey 1988, 327 Q 2688ff. Taf. 77.
Frühkaiserzeitlich, letztes Drittel 1. Jh. n. Chr. ?
SO 30/1
98. Lampe, Wand
Fundnr. 2 Inv. 5
H 1,3 cm, B 3,3 cm, D 0,4-0,8 cm.
Ton fein, orange. Schulter einer Lampe mit Reliefdekor. Mit Stäbchen eingetieftes Motiv (nicht erkennbar); in den Rillen Reste von orangerotem Überzug.
Aufgrund des Tons und des Dekors läßt sich das Fragment wohl frühkaiserzeitlichen Bildlampen zuordnen, die aus Italien nach Griechenland und Kleinasien importiert und lokal imitiert wurden, zu Lampen dieses Typs in Kleinasien s. Gassner 1997, 194ff. mit weiterführender Lit. Zur Gattung und zu Imitationen s. auch Hayes 1980, 44ff. Der fragmentarische Erhaltungszustand läßt eine nähere Einordnung nicht zu.
Wohl zweite Hälfte 1./Anfang 2. Jh. n. Chr.
99. Lampe (Abb. 6)
Fundnr. 97 Inv. 283
H 5,3 cm (mit Henkel)
Ton fein, gelblich-beige. Bauchiger Körper mit Kragen, flacher Boden. Ungebrochen, Rand des Kragens und Henkel leicht bestoßen, Fingerabdrücke an der Schnauze. Henkel an der Außenseite gerillt. Teilweise fleckiger dunkelbrauner Überzug.
Zur Form: sehr ähnlich Bailey 1975, Q460 Taf. 86.87; zur Datierung S. 186 (“Although a late Roman date cannot be ruled out, al Late Hellenistic date for lamps Q 459 to Q 462 seems more probably.”); Exemplar mit höherem Kragen: Q 530. EA (ptolemäisch). Hayes 1980, 12 Nr. 41 (nicht datiert) und Nr. 42 (spätes 4./3 Jh. v. Chr.?). Zu (hellenistischen) Kragenlampen allg. s. Scheibler 1976,57ff.
s. auch 97/284.285 und 104/ 281. 282.
Spätrömisch?
100. Lampe (Abb. 6)
Fundnr. 97 Inv. 284
H. 5,6 cm.
Ton fein, rötlich-beige. Aus vier Fragmenten zusammengesetzt, Teil der Wandung fehlt, Fingerabdrücke an der Schnauze, Brennspuren. Auf der Schulter und am Henkel fleckiger dunkelbrauner, leicht glänzender Überzug.
Zur Form s. Kat. Nr. 99 (Fundnr. 97 Inv. 283).
101. Lampe, Schnauze (Abb. 6)
Fundnr. 97 Inv. 285
H 3,2 cm
Ton sehr fein, hellorange. Brennspuren. Kurze Schnauze, sehr dünnwandig, Fingerabdrücke unten an der Schnauze. Auf Schulter und Schnauze Reste von wässrigem rotbraunem Überzug.
Form wie Kat. Nr. 99.100 (Fundnr. 97/Inv. 283.284), aber sehr viel dünnwandiger, feinerer Ton.
102. Lampe (Abb. 7)
Fundnr. 104 Inv. 281
H 5,5 cm (mit Henkel).
Ton fein, hellbraun bis gelblich. Rand des Einfüllochs leicht bestoßen, sonst ungebrochen, keine Gebrauchsspuren. Reste von fleckigem, hellem orangefarbenem Überzug, abgerieben. Fingerabdrücke an der Schnauze.
Form wie Kat. Nr. 99ff.
103. Lampe (Abb. 7)
Fundnr. 104 Inv. 282
H 5,4 cm (mit Henkel)
Ton fein, orange bis braun. Aus wenigen Fragmenten zusammengesetzt, keine Gebrauchsspuren. Etwa zur Hälfte mit dunkelbraunem, leicht metallisch glänzendem Überzug bemalt, unregelmäßig aufgetragen, Fingerabdrücke unten an der Schnauze Form wie Kat. Nr. 99ff.

Abb. 7. Kat. Nr. 102-105.
Flasche
SO 30/1
104. Pilgerflasche (Abb. 7)
Fundnr. 104 Inv. 151.
H 17,5 cm Dm 4,4 cm (Rand) Dm 11,0 (Körper).
Ton fein, orange. Ungebrochen, linsenförmiger Körper, hoher enger Halsprofiliert,
zwei schmale Bandhenkel. Braunroter, fleckiger, leicht glänzender Überzug, auf
beiden Seiten Stempel/Ritzdekor: A: geritzte Wellenlinien konzentrisch, umgeben von
konzentrischen Rillen, B: im Zentrum konzentrische Rillen umgeben von Rouletting.
Zum Typus: Hayes, S. 185 Form 147, African Red Slip (Taf. Vc); “Date and development uncertain”. Zu weiteren (späthellenistischen bis frühkaiserzeitlichen) Exemplaren s. Hayes 1976, 37 Nr. 171ff. Taf. 22; 33 Nr. 153 Ab. 10 Taf. 19 (um 50-150 p. C.); Hayes1981, 49 Taf. 22, 8-10 (Ende 1./Anfang 2. Jh. n. Chr.). Möglicherweise früh-bis mittelkaiserzeitlich?
Transportamphora
SO 9 Ost 1/2
105. Amphora, Henkel (Abb. 7)
Fundnr. 12 Inv. 73
H. 4,2 cm, D 2,7 cm
Ton fein, wenig feiner Glimmer, hellorange bis gelblich-beige, Oberfläche heller. Oben rechteckicker Stempel: EP... OU.
2. Jh. v. Chr.
Bibliographie
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Literaturliste
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Notes de bas de page
1 Zu den Fragestellungen des Projekts s. Th. Marksteiner (infra p. 77). An dieser Stelle sei dem Projektleiter Thomas Marksteiner und dem Grabungsteam in Limyra für die gute Zusammenarbeit gedankt. Besonderer Dank gilt den Studenntinnen und Studenten der Universität Wien für die Unterstützung bei der Funddokumentation und der Anfertigung der Zeichnungen sowie Zeynep Yilmaz für die Digitalisierung der Zeichnungen.
2 Die datenbankgestützte Inventarisierung der Funde soll sowohl die genaue Herkunft, den Fundzusammenhang (Vergesellschaftung mit anderen Fundstücken, Scherben, Kleinfunden etc.) als auch den Aufbewahrungsort der Stücke dokumentieren. Dies erleichtert nicht nur die spätere Bearbeitung spezifischer Fundgattungen (Glas, Kleinfunde, bestimmte Keramikgattungen), sondern auch die nachträgliche Auswertung der Schichtbefunde, als Ergänzung zu den Beobachtungen, die im Grabungstagebuch festgehalten wurden.
3 Sonstige Abkürzungen im Katalogteil: H: Höhe der Scherbe; B: Breite der Scherbe; D: Dicke, Wandstärke; Dm: Durchmesser des Gefäßes (Rand bzw. Fuß).
4 In Anlehnung an M. Kerschner, in Kerschner 2003, soll für feine und grobe, in aller Regel unverzierte Gebrauchsware, Küchen-und Kochgeschirr der Begriff “Alltagsgeschirr” bevorzugt verwendet werden, in Abgrenzung zu feiner Importware und feinem dünnwandigen “Tafelgeschirr”.
5 Zur Zuordnung der bemalten Ware, insbesondere einfacher Streifenware zum Alltagsgeschirr s. Kerschner 1997, Beibl. 205f.; Kerschner 1999, 18.; Kerschner 2003.
6 Geometrische Motive: Mit zu den ältesten Fragmenten gehören einige wenige Stücke mit geometrischen Motiven wie Halbkreise, konzentrische Kreise und gegitterte Rauten bzw. Dreiecke. Alle 15 Fragmente fanden sich allerdings im Kontext mit der üblichen Wellenband-und Streifenware sowie klassischer Firnisware. Fragmente mit konzentrischen Kreisen und Halbkreisen wurden in folgenden Sondagen festgestellt :
SO 31: Ein Randfragment mit Kreisdekor (Fundnr. 257) stammt aus einer ungestörten Schicht, wohl der klassischen Zeit; SO 9 Ost 1/1: Aus Sondage 9 Ost sind insgesamt 6 Fragmente mit Kreisdekor bekannt.
Ein Fragment aus Fundnr. 70 (Li 2002-70) wurde zusammen mit weiteren archaischen bemalten Stücken sowie klassischer Firnisware und einigen rotfigurigen Stücken gefunden. Heraus ragt ein Fragment (Li 2002-38-70) mit einem Dekor aus fünf mit dem Zirkel aufgetragenen Halbkreisen; im Kontext fand sich ausschließlich bemalte Ware (Wellenlinien, Streifen); SO 9 West: Weitere 8 Fragmente stammen aus klassischen–ungestörten–Schichten der Sondage 9 West.
7 Wellenlinien-und Streifendekor: SO 30/1: In Sondage 30/1 fanden sich insgesamt nur 12 Fragmente mit Wellenliniendekor, allerdings in gestörten Schichten, die zusammen mit Streifenware, Firnisware und Gebrauchsware auch spätrömische Ware enthielten. (Allein Fundnummer 253 enthält keine spätere als klassische Ware, auch die dick-und dünnwandige Gebrauchsware dürfte früh sein.) Neben einem Amphorenfragment mit vertikalen Wellen, einem Schalenfragment mit horizontaler Wellenlinie und Streifenware wurde ein einziges klassisches Firnisstück gefunden.
SO 31: Sondage 31 lieferte insgesamt 24 Fragmente mit Wellenliniendekor zusammen mit einem hohen Anteil an Streifenware (einschließlich sonstiger bemalter Ware) und Firnisware. Wellenlinien-und Streifenware ist allerdings bis in byzantinische Schichten zu finden.
SO 9 Ost und West: Sondage 9 Ost und West brachten weitaus höhere Zahlen von Wellenlinien-und Streifenware. Dabei ist in Sondage 9 Ost der Anteil der Streifenware fast doppelt so hoch wie der der Firniskeramik, in Sondage 9 West immerhin fast noch ein Drittel höher als der der Firnisware.
In den klassischen Schichten der Sondage 9 Ost und West fand sich zusammen mit der Streifen-und Wellenlinienware Rotfiguriges, Firnisware des 6. bis wohl angehenden 4. Jhs. v. Chr., zusammen mit Typen archaisch-klassischer Gebrauchsware (Reibeschalen).
8 Dies sagt jedoch noch nichts über Beginn und Laufzeit dieser so weit verbreiteten Ware aus. Aufschluß über Beginn und mögliche Laufzeit von bemalter Ware mit geometrischen Mustern (Kreisbögen, Rautenmuster), Wellenlinien-und Schlaufendekor vermögen vielleicht die Funde aus Sondage 9 Süd der Kampagne 2000 geben, wo wohl bereits archaische Schichten des 6. und 7. Jhs. v. Chr. erreicht wurden.
In einigen Abhüben findet sich nämlich außer groberer, zum Teil auch handgeformter Gebrauchsware nur Keramik mit Streifenbemalung, geometrischen Mustern und Wellenliniendekor, aber keine Firnisware! Das könnte bedeuten, daß diese Gefäßfragmente noch unter die Erde gelangten, bevor attische Firnisware spätestens in der zweiten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. nach Limyra importiert wurde. Bemalte Ware findet sich dann allerdings noch in Vergesellschaftung mit Firnisware der klassischen Zeit.
9 S. z. B. Samos, Milet, Ephesos, Issos/Kinet Höyük.
10 Zu Blattrankenmotiven auf archaischen Scherben aus Limyra s. Mader 2003, Abb. 11-12. Des Courtils et al. 2000, 157 Abb. 16 (Frgte aus einem Kammergrab bei Gölbent), Datierungsvorschlag: frühklassisch.
11 Zu den Motiven vgl. Schlotzhauser 1999, 223ff. (mit weiterführender Lit. zur Fikellura-Keramik).
12 Möglicherweise noch archaisch-klassischer Zeit zuzurechen ist eine gelbliche, eher weiche poröse Tonware, die statt Streifenbemalung einen stumpfen grauen oder braunen Überzug oder auch einen stumpfen rotbraunen Überzug trägt, der streifig aufgetragen ist oder leicht abblättert. Den Beobachtungen der zukünftigen Kampagnen bleibt überlassen festzustellen, ob diese Tonware möglicherweise auch für lokale Firnisware verwendet wird.
13 Hierzu s. unten und Kat. Nr. 30ff.
14 Vgl. “Kalottenschalen”, Mader 2003, 33f. Abb. 4 und 5.
15 Kerschner 1999, 19 Abb. 7.8; Kerschner 1997, 129 Nr. 41 Taf. 6; 157 Nr. 95ff. Taf. 13.
16 S. Tuna-Nörling 1995, 116f. mit Anm. 634; Mader 2003, 36.
17 Mader 2003, 36 Abb. 14.
18 Zur Verbreitung schwarzfiguriger Keramik in Lykien s. Tuna-Nörling 1995, 115ff.; zu spätschwarzfigurigen Importen bes. der Haimon-und Leafless-Gruppe s. ebenda 122f. und 148.
19 Vgl. hierzu Tuna-Nörling 1998, 173ff.; Tuna-Nörling 1996.
20 Hierzu vgl. vor allem Vasen unterschiedlicher Formen der Polygnot-Gruppe und des Niobidenmalers.
21 Kreuzer 1999, Zur Bedeutung der Eule/ des Steinkauz in der griechischen Kunst s. auch Stupperich 1980, 157ff. Zur Datierung ebenda: bis zum dritten Viertel des 5. Jhs. v. Chr., einige Exemplare wohl auch noch später. In Unteritalien werden Eulenskyphoi noch im 4. Jh. hergestellt. Inzwischen sind auch aus Kleinasien Eulenskyphoi bekannt geworden, s. Tuna-Nörling 1998, Kat. 13.14 Taf. 13 (aus Alt-Smyrna).
22 Hierzu s. Agora XII, 98ff., bes. 102ff. (delicate class) Nr. 483ff. Abb. 5 Taf. 22.23. 50ff.
23 Darauf deuten die tiefgehenden byzantinischen und rezenten Störungen (vgl. Grabungstagebuch); in Sondage 30/1 konnte ein Mörtelhorizint unter einer byzantinischen Verbauung aufgrund eines Münzfundes (wohl 3. Jh. v. Chr.) und spätklassisch-frühhellenistischer Firnisware als hellenistisch eingestuft werden. In Sondage 31 fand sich unter byzantinischen Schichten eine Schotterung wohl aus hellenistischer bis römischer Zeit.
24 Lampenfragment mit oben locker aufgesetzten Reliefpunkten, vgl. Meriç 2002, L8 Taf. 72, zur Gattung der (hellenistischen) Ephesos-Lampen s. ebenda 118f. Reliefpunkte kommen allerdings auch noch bei frühkaiserzeitlichen bis spätantiken Lampen vor, s. ebenda L86 Taf. 103. L109 Taf. 104.
25 Bailey 1988, 327 Q 2688ff. Taf. 77.
26 Bailey 1975; vergleichbar auch grober gearbeitete spätrömische Exemplare, s. Bailey 1988, Taf. 56 Nr. 2271ff. (aus Ägypten, 6. Jh. n. Chr.); Hayes hält vergleichbare Lampen für möglicherweise frühhellenistisch bzw. nicht datiert, hierzu s. Katalog.
27 Zu einem Stück ähnlicher Größe, mit reichem Reliefdekor s. Hayes 1976, 37 Nr. 171 Taf. 22, für dieses “unusually large example of the class” schlägt Hayes eine Datierung ins 2./1. Jh. v. Chr. vor!
28 Fundmengen früh-/mittelkaiserzeitliche Sigillata
64 FragmenteSO 304 FragmenteSO 3139 FragmenteSO 9 Ost12 FragmenteSO 9 West
29 Fundmengen spätkaiserzeitlicher Sigillata:
30 Häufig in Anemurium vertreten.
31 LRD-Ware ist so zahlreich in Perge vertreten, daß N. Atik eine lokale Produktion der Ware vermutete, Atik 1995, 161ff.
32 Mündliche Auskunft J. Poblome.
42 FragmenteSO 3013 FragmenteSO 3160 FragmenteSO 9 Ost12 FragmenteSO 9 West
33 Zu Reibeschalen und ihrer möglichen Verwendung s. Kerschner 1997, 119 Nr. 20 Taf. 4; 140f. Nr. 63 Taf. 9; 203f.; Voigtländer 1982, 68ff. Nr. 213-224 Abb. 35.36.
34 Die Katalognummern entsprechen den Abbildungsnummern im Abbildungsteil.
Auteur
Chercheur, birgit.rueckert@web.de
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