Aphroditen aus Knidos
p. 528-538
Remerciements
Die Arbeit im Museum Izmir ermöglichten in liberaler Weise der damalige Museumsdirektor Mehmet Taşlıalan, sein Nachfolger Mehmet Tuna sowie seine Mitarbeiter Mahir Atıcı und Nuray Çırak. Hüseyin Teoman hatte die verantwortungsvolle Aufgabe, die Stücke aus den Vitrinen zu holen. Fatma Bağdatlı, half mir beim Massnehmen und Photographieren der Statuetten. Allen ihnen möchte ich hier danken.
Texte intégral
1Wer sich mit Aphrodite beschäftigen will, sieht sich schnell einer unüberschaubaren Fülle von Typen und Varianten gegenüber. Nikolaus Himmelmann sprach 1958 bei seiner Besprechung der Oxforder Bronze von einem ‘Wald von späten Aphroditefiguren, der noch gänzlich ungelichtet sei’ und tatsächlich gleicht die Beschäftigung mit Aphroditefiguren auch heute noch einer Reise in einen dichten Dschungel1. Der Versuch einer Zuordnung eines neuen Stücks führt in ein schier undurchdringliches, verschlungenes Dickicht von gleichartigen, aber doch in Details unterschiedlichen Figuren. Schnell kann man den Überblick über die zahlreichen Variationen, Kombinationen, Original-Neuschöpfungen, Umbildungen und dergleichen verlieren. Einen wirklich passenden Typus zu finden, ist schwer, daher sucht man häufig Zuflucht zu dem Hinweis ‘Variante von Typus A’ bzw. es wird ein neuer Typus B kreiert, und die Verwirrung steigt weiter. Noch grössere Konfusionen erlebt man bei den Datierungen. Die meisten Aphrodite-Figuren werden von verschiedenen Forschern völlig unterschiedlich eingeordnet. Die Palette für nur ein einziges Exemplar reicht bei vielen Beispielen vom frühen 4. Jh. v. Chr. bis weit in die Kaiserzeit, wobei die Kriterien in der Regel nur schwer nachzuvollziehen sind. Stillschweigend wird vorausgesetzt, dass qualitätlose Figuren in den späteren Hellenismus gehören, die besseren Stücke Kopien von klassischen oder frühhellenistischen Originalen sein könnten. Bekannt ist die Kontroverse namhafter Forscher um die Oxforder Bronze, die vom späten 5. Jh. v. Chr. bis in die Kaiserzeit datiert wird2. Dem Umstand, dass die Figur aus Etrurien stammt und vermutlich einer ganz anderen Geschmacksrichtung unterliegt als sie für Griechenland vorauszusetzen ist, wurde so gut wie keine Bedeutung beigemessen3.
2Sehr beliebt ist vor allem die Datierung der Aphroditen in den späten Hellenismus. Allenfalls vermutet man das Original vage im 3. Jh. v. Chr. (das gilt übrigens nicht nur für Aphrodite-Statuen)4. Die Begründungen dafür bleiben in der Regel im Bereich der Theorie oder sind deutlich subjektiv gefärbt, mit dem Hinweis auf den ‘dekadenten späthellenistischen Geschmack’5. Es gilt offenbar die Vorstellung, dass breite Hüften, ein schmaler Oberkörper und ein kräftiger Hüftschwung späthellenistische Merkmale sein müssen6. Auch die ‘Striptease-Theorie’ – die bekleidete Version eines Typus muss die frühere sein geistert durch die Forschung7. Manche Urteile erinnern an die Reaktionen viktorianischer Zeitgenossen auf die indische Kunst8.
3Dem hier zum ersten Mal vorgestellten Fundkomplex von insgesamt 15 Statuetten kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Sie können nämlich (Abb. 1-8), wie ich meine, in einen relativ kurzen Zeitraum datiert werden und somit wertvolle Anhaltspunkte für die zeitliche Einordnung ähnlicher Statuetten bieten. Da sie ausserdem bekannte Typen vertreten, sind sie ausserordentlich wichtig für die Datierung der Originale. Schliesslich sind sie auch aufschlussreich für die Kultsituation in der Region Knidos.
4Die Statuetten wurden wahrscheinlich Ende der 40er Jahre des vorigen Jhs. auf einem Feld zwischen Kumyer und der kleinen Ebene von Palamut Bükü gefunden, c. 12 km süd-östlich von Knidos, an der Südküste der Halbinsel gelegen. G. E. Bean und J. M. Cook, die im Zuge ihrer Begehungen der knidischen Halbinsel im Jahre 1950 auch diesen Ort besuchten, konnten noch ein Marmorfragment sowie Ziegel und Keramik aus hellenistischer und römischer Zeit bergen9. Ansonsten waren dort schon damals keine architektonischen Reste mehr zu sehen. Die Statuetten wurden zunächst in die örtliche Schule von Reşadiye gebracht und von dort in das damals nächstgelegene Museum, nach Izmir, überführt.
5Alle 15 Statuetten waren ursprünglich zwischen 35 und 50 cm hoch; das Material ist überwiegend grau-weisser, grosskristalliner Marmor, der in Karien anstehende Stein. Zwei der Figuren stellen männliche halbbekleidete Hüfthermen dar. Alle anderen sind weiblich; von ihnen sind zwei vollständig bekleidet. Die übrigen sind entweder vollständig nackt oder halbbekleidet. Die Köpfe sowie die Arme sind aller Figuren verloren.
6Zuerst sollen die vollständig bekleideten Figuren betrachtet werden, da diese sich stilistisch leicht einordnen lassen.
7Nr. 3462 (Abb. 1). Ihre erhaltene Höhe ist 46 cm, sie wird also 50 cm gemessen haben. Der Marmor ist cremefarben, kleinkristallin und fest, unterscheidet sich also von dem der meisten anderen. Eine Herkunft von den Inseln ist wahrscheinlich, denn der karische Marmor hat in der Regel sehr grosse Kristalle. Die Unterarme und der Kopf waren mit Eisendübeln befestigt. Die aufrecht auf dem linken Bein stehende Frau ist in Chiton und Mantel gekleidet. Der Chiton ist hoch unter der Brust gegürtet. Der Mantel ist so geschlungen, dass sein unterer Saum gerade unterhalb der Knie endet und der obere Saum in einem ebenfalls annähernd horizontal zum linken Arme gelegten Wulst führt. Der Typus der knidischen Statuette war im letzten Viertel des 4. Jhs. v. Chr. sehr beliebt. Gewöhnlich wird er mit der Werkstatt des Praxiteles in Verbindung gebracht, da einige Musen auf der Mantinea-Basis in dieser Weise dargestellt sind10. Die knidische Statuette aber ist später entstanden. Der Vergleich mit einer spätklassischen Statuette aus Derveni in Thessaloniki, deren Proportionen noch nicht die gestreckten Formen aufweisen, zeigt deutlich, wie schlank die knidische Statuette ist11. Die knidische Statuette hat hingegen schon die für die Zeit des frühen Hellenismus typische hochrechteckige Form. Allerdings ist sie im Vergleich zu einer Terrakotta aus dem Demeterheiligtum von Knidos flächiger und weniger bewegt; die tönerne Statuette ist spiralig in die Länge gestreckt und damit deutlich fortschrittlicher12. Die zwar schlichte, aber sorgfältige Faltengebung, und die technische Zurichtung z. B. der Rückseite lassen keinen Zweifel daran, dass die knidische Statuette ein Original noch des ausgehenden 4. Jhs. ist13. Wen stellte diese Figur da? Der Typus wurde mit Vorliebe für junge Mädchen wie z. B. Athena Vescovali14, das Kind in München oder auch Musen verwendet15. Vielleicht lässt sich die Frage nach Betrachtung der zweiten bekleideten Figur beantworten.
8Nr. 3456 (Abb. 2). Diese Statuette ist ein wenig kleiner als die erste, wohl knapp 40 cm hoch. Auch der Marmor ist unterschiedlich, es handelt sich um den in Karien anstehenden grau-weissen, grosskristallinen Marmor. Technisch weist sie ebenfalls Unterschiede auf: die fehlenden Gliedmassen wie der rechte Arm und der Kopf waren in breite Einlassungen gesetzt und verdübelt, auch für den linken Vorderarm gibt es eine solche Vertiefung um das Dübelloch herum. Auch diese Figur steht mit dem Gewicht auf dem linken Bein, doch bei ihr schwingt die Hüfte kräftig nach aussen, und das rechte Bein ist zurückgesetzt, so dass sich die rechte Seite deutlich abgesenkt hat. Durch die Zurücknahme der linken Schulter vollzieht die Figur eine schwungvolle Torsion des Körpers, die durch die Gewandfalten noch untermalt wird. Die Statuette vertritt den Typus der Kore, deren Original um 330 v. Chr. geschaffen wurde – wieder kommt der Mantinea-Basis aus der Werkstatt des Praxiteles eine Schlüsselrolle zu – und schon kurz nach Entstehung der Vorlage in zahllosen Variationen in unterschiedlichen Gattungen verwendet wurde16. Als Vergleich können wieder Terrakotten aus dem Demeterheiligtum von Knidos herangezogen werden17. Während die Statuette Nr. 2496 flächig und wenig bewegt ist, ist die Figur Nr. 2497 deutlich abgerundeter, ihr Körper ist gestreckter, die Hüfte mehr nach aussen gedrückt, und das rechte Bein stärker vorgesetzt, wie die straffen Mantelfalten zeigen. Die knidische Marmor-Statuette geht mit ihrer schwungvollen Torsion etwas über sie hinaus. Näher steht ihr die Leirio-Kore aus dem Kyparissi-Heiligtum von Kos, die in das beginnende 3. Jh. v. Chr. datiert wird18. Es ist deutlich, dass die knidische Statuette trotz der sparsamen und schlichten Faltenführung in ihrer Plastizität und dreidimensionalen Anlage noch die qualitätvolleren Figuren von Kos übertrifft. Der ‘Kore’-Typus ist mindestens ebenso verwirrend wie die Aphroditen, aber feststeht, dass er vorzugsweise für die jugendliche Persephone verwendet wurde. Mit der zuvor betrachteten Statuette Nr. 3462 (Abb. 1) zusammen sind also zwei junge Frauen, möglicherweise jugendliche Gottheiten (Athena? Persephone?) in der Statuettengruppe vertreten.
9Mit der Statuette Nr. 3456 (Abb. 3) beginnt die Reihe der Aphroditen, von denen 11 verschiedene Figuren erhalten sind. Die hier gezeigte war ursprünglich etwas über 50 cm gross, Kopf und Arme waren angestiftet, das Material ist grosskristalliner weisser Marmor. Die völlig nackte Figur steht mit dem Gewicht auf dem linken Bein, das rechte ist leicht vorgesetzt. Mit den Hüftbewegungen korrespondieren in fast übertriebener Weise die auffälligen Schulterverschiebungen, indem der rechte Arm erhoben, der linke gesenkt war. An den Halsmuskeln ist zu erkennen, dass sie den Kopf nach rechts, zur bewegten Seite gewendet hatte. Der Felsen am linken Bein, der die Statuette gleichsam stützt, weist darauf hin, dass die Göttin hier aus dem Meer gestiegen ist und sich mit beiden Händen die Haare auswringt. Es ist also der bekannte Typus der Anadyomene19. Dass diese Deutung richtig ist, zeigt auch die Rückseite, wo ein Teil des Haarschopfes noch lang über den Nacken und Rücken fällt (Abb. 4). Im Vergleich zu den bekannten Exemplaren aber zeigt sich gleich eine Eigenart der knidischen Figur. Gewöhnlich weist nämlich ein auf der Schnauze stehender Delphin auf die Meeresgeburt der Göttin hin20. Bei den kaiserzeitlichen Repliken ist der Fisch wie eine Stütze angebracht und hat lediglich symbolischen Charakter. Bei der knidischen Figur jedoch bilden Felsen und Figur eine Einheit. Der linke Fuss steht nämlich nicht neben, sondern auf einer Erhebung des Beiwerks, dass also nicht als reine Stütze aufgefasst ist. Betrachtet man den Felsen näher, so lassen sich am unteren Rand deutliche Wellenlinien erkennen. Es handelt sich also um eine Landschaftsangabe, die nicht blosses Attribut, sondern mit in die Darstellung einbezogen ist. Könnte an den beiden Stiftlöchern in Höhe der Wade eine kleine Delphin-Figur angebracht gewesen sein?
10Schon diese originale Komposition deutet auf eine relativ frühe Entstehung der Figur hin. Damit ist die Frage nach der Datierung angeschnitten. Es ist eine ganz schlanke, mädchenhafte Aphrodite mit schmalen Hüften und flacher Brust. Die Schultern sind etwa so breit wie die Hüften, der ganze Körper ist mit etwa gleich langem Ober-und Unterkörper ausgewogen proportioniert. Flache und sanfte Wölbungen bestimmen das Bild. Die einzige Nackte, die gewöhnlich um 340 v. Chr. datiert wird, die Knidia, ist üppiger und hat ein bewegteres Körperrelief; der deutliche Hüftschwung verleiht dem Körper die typisch praxitelische S-Form.
11Dafür ist die Armhaltung der knidischen Statuette ausgreifender, und der Oberkörper gestreckter. Besser vergleichbar ist die originale Bronzestatuette Pourtalès in London, die auf der Peloponnes gefunden sein soll, und das Motiv als Diadumene umformt21. Sie wurde schon immer mit den Werken des Praxiteles in Verbindung gebracht, aber wie so häufig ohne nähere Begründung in das Ende des 4. Jhs. datiert22. Wie ein Werk des 3. Jhs. aussieht, verdeutlicht aber die bekannte Anadyomene mit dem Triton aus Alexandria in Dresden23. Sie wurde inzwischen zu Recht als ein frühhellenistisches Werk erkannt, nachdem sie wohl wegen ihrer üppigen Formen, mit denen der moderne europäische Geschmack so wenig anzufangen weiss, immer in den späten Hellenismus ‘abgeschoben’ worden war. Sie geht mit ihrem kleinteiligen, Licht und Schatten verursachenden Körperrelief entschieden über die beiden Statuetten Pourtalès und Knidos hinaus. Die knidische Statuette ist offensichtlich eine frühe Nachbildung noch des 4. Jhs. Das führt zur Frage des Urbildes, die aber hier nur angeschnitten werden kann24. Offenbar stammt es aus der Flächenkunst. Der aus Kolophon stammende Hofmaler Alexanders d. Gr., Apelles, der seine letzten Lebensjahre auf Kos verbrachte, malte für das dortige Asklepieion eine aus dem Meer steigende Aphrodite – Details sind umstritten – die die Anregung für alle späteren Darstellungen gewesen sein soll. Angeblich habe der Meister die ‘Lebensgefährtin’ des Praxiteles, Phryne, beim Baden beobachtet und sei von ihr inspiriert worden. Das würde immerhin die deutlichen praxitelischen Bezüge der originalen Statuetten Pourtalès und Knidos erklären. Die zahlreichen Nachbildungen aus Alexandria könnten ebenfalls als Hinweis auf die Herkunft des Originals aus Kos gedeutet werden, da die Insel bekanntlich gute Beziehungen zum ptolemäischen Hof pflegte.
12Für einen Bezug zu praxitelischen Werken spricht auch die Rückseite der Statuette (Abb. 4). Von hinten sieht die Aphrodite nämlich viel fülliger aus, durchaus vergleichbar der bekannten, in Knidos aufgestellten Statue des Meisters (man wird fast an die bekannte Anekdote von der Vorder-und Rückseite der Knidia erinnert, die jeweils verschiedenen Geschmaksrichtungen gefallen haben soll!)25. Die sorgfältige Ausformung der Rückseite, bei der die Drehungen und Verschiebungen des Körpers deutlich werden, lassen an eine Datierung im letzten Viertel des 4. Jhs. denken, also etwa in die gleiche Zeit wie die vorher gezeigten bekleideten Mädchenstatuetten26.
13Auch die nächste Statuette 3460 (Abb. 5) – erh. Höhe 42 cm, weisser, grosskristalliner Marmor – hat originalen Charakter, da sie sich keinem der bekannten Typen mit letzter Sicherheit zuordnen lässt. Es ist eine halbbekleidete Anadyomene. Fünf untereinander ähnliche, aber von der knidischen Statuette unterschiedene Beispiele hat Angelos Delivorrias in der Gruppe ‘Weiterbildung der Aphrodite von Arles mit Verwendung des Anadyomene-Motivs’27 zusammengestellt. Eine Statuette aus Priene zeigt das Motiv: Aphrodite steht in schwungvoller Haltung auf dem linken Bein, hat ein Himation um die Hüften geschlungen, das bei der knidischen Statuette in einem dreieckigen Zipfel oben umgeklappt ist28. Der nackte Oberkörper ist deutlich zur linken Seite hin gewendet, dorthin, worauf sich Aphrodite konzentriert, nämlich mit dem linken Ellenbogen den in einem kleinen Knoten geformten Mantelsaum festzuhalten und gleichzeitig sich die Haare mit der linken Hand auszuwringen. Der hoch erhobene rechte Arm hielt die anderen Haarsträhnen in die Höhe. Der Kopf blickte dabei, wie es auch die Replik aus Horbeit Sakha/Ägypten zeigt, in die entgegen gesetzte Richtung, nach rechts hin29.
14Haltung und Motiv der Figuren erinnern entfernt an das der Aphrodite von Arles, die ebenfalls den rechten Arm erhoben hatte – vielleicht fasste sie ursprünglich auch ins Haar wie spätere Statuetten – und mit dem linken Unterarm den Mantelsaum hält30. Doch die diagonalen Verschiebungen in der Hüfte und in den Schultern zeigt ein anderer Typus (oder die Version?) einer sehr qualitätvollen Statue, die in London befindliche Townley – Statue, die nach ihrem Fundort auch Aphrodite von Ostia genannt wird31. Auch sie teilt das Schicksal vieler Aphroditen, da sie vom 4. Jh. v. Chr. bis in die Kaiserzeit datiert wurde. Da sie einheitliche Stilzüge des 4. Jhs. besitzt und offensichtliche Beziehungen zu den als hellenistisch bezeichneten Exemplaren aufweist, möchte ich mich den Autoren anschliessen, die sie als Kopie einer Statue des 4. Jhs. v. Chr. bezeichnen32. Der rechte Arm ist ergänzt, so dass nicht mit letzter Sicherheit zu sagen ist, ob sie ebenfalls den Mantelknoten einklemmt oder wie die Aphrodite von Arles die Säume um den Arm gewickelt hat. Der Unterschied zur knidischen Statuette ist natürlich deutlich. Deren Körper ist gestreckter, und die Haltung hat mit der herausgedrückten linken Hüfte viel mehr Schwung bekommen. Zusammen mit der Drehung des Oberkörpers und wohl auch des Kopfes ist die flächige Ausbreitung der Townley-Statue einer spiraligen Drehung gewichen.
15Gerade dieser raumgreifende Aufbau setzt die Statuette aus Knidos auch entschieden von der Priener Figur ab33. Diese hat zwar eine viel extremere Schulter-und Hüftverschiebung, die scheinbar Bewegung suggerieren soll, doch durch den in die Fläche geklappten Oberkörper wirken diese Verschiebungen etwas unmotiviert. Ausserdem ist die Ursache dieser Verrenkungen nicht mehr nachzuvollziehen, da der Mantelknoten fehlt. Die Priener Statuette wurde gleichzeitig, nämlich in das späte 2. Jh., mit dem ungleich lebendiger gestalteten Torso in Rhodos datiert, was nicht reich einleuchtet34. Aber auch diese Figur besass nichtden räumlichen Aufbau der knidischen Statuette. Der Vergleich mit der ägyptischen Statuette Horbeit/Louvre, die kürzlich von Eva Mahler m. E. zu Recht ins 3. Jh. datiert wurde, macht den viel festeren und schlankeren Oberkörper der knidischen Statuette deutlich35.
16In diesem Zusammenhang noch nicht berücksichtigt ist ein Urkundenrelief von der Athener Akropolis aus den Jahren 320-310 v. Chr36. Bei der Gestalt der Eutaxia ist das Gewandmotiv der Aphrodite Arles bereits so abgewandelt wie es dann bei der knidischen Statuette begegnet. Der diagonale Mantelwulst wird von dem Schwung der linken Hüfte nach oben gezogen und scheint auch das rechte Spielbein mit in diese Richtung zu ziehen. Auch die Proportionen stimmen überein: schmale Schultern, kurzer Brustteil, nach unten sich verbreiternd; die Beine sind lang, aber nicht sonderlich schlank. Die schwingende Haltung wird vorbereitet durch Figuren wie die Terrakotta eines Mädchens mit Ente aus Korinth (Berlin)37. In der Grossplastik zeigt die Gewandstatue aus dem Piräus, die in die 1. Hälfte des 3. Jhs. gehört, eine ähnliche Raumauffassung38. Es besteht also kein Grund, die knidische Statuette später als in das 3. Jh. v. Chr. zu datieren.
17Die nächste Statuette Nr. 3461 (Abb. 6) vertritt den Typus der aufgestützten Aphrodite, die in dieser südwestlichen Küstenregion offensichtlich sehr beliebt war und ebenfalls in zahlreichen Abwandlungen existierte. Die noch 45 cm hohe Statuette besteht aus ähnlich festem Marmor wie die nackte Anadyomene 3480 (Abb. 3). Es ist eine halbbekleidete Frau, die sich mit dem linken Ellenbogen lässig auf einen hohen Pfeiler stützt. Das linke Bein ist leicht vorgesetzt und der Fuss auf einen flachen, nach links zu höheren Gegenstand gestellt; eine Schildkröte ist nicht zu erkennen, allerdings ist die Plinthe hier beschädigt und eine gerade Schnittfläche an der Erhebung zeigt, dass sie ausladender war. Hinten auf der linken Schulter deuten Reste darauf hin, dass hier am Rücken eine kleine Eros-Figur befestigt war. Der rechte Arm war erhoben und nach vorn gestreckt; was er tat, ist nicht zu bestimmen, da es keine vergleichbaren Stücke gibt. Der Mantel ist in einem dicken Wulst von der linken Hüfte quer zum linken, angehobenen Oberschenkel gelegt, von dem er vor dem Pfeiler zu Boden fällt. Hinten ist der Saum zum Pfeiler hinauf geführt, wo er als dickes Bündel als Unterlage für den angewinkelten Ellenbogen dient. Auch diese Statuette lässt sich keinem Typus mit letzter Bestimmtheit zuordnen. Der Typus der aufgestützten, doch bekleideten Aphrodite ist eine Erfindung der phidiasischen Epoche (Statue Berlin)39. Im 4. Jh. variieren Terrakotten das Thema schon mit Eros und in halbnackter Version40. Wegen eines in der Haltung ähnlichen Exemplars aus Kyrene könnte die knidische Statuette zu diesem Typus gerechnet werden, der von verschiedenen Forschern mit der Aphrodite Pontia-Euploia in Verbindung gebracht wurde, doch das ist spekulativ41. Auffällig ist, dass eine relativ grosse Anzahl von Statuen-Unterteilen (die Oberkörper sind meist verloren) aus Kos, Rhodos und vor allem Knidos eine übereinstimmende Haltung mit dem vorgesetzten linken Fuss zeigen, ein Hinweis darauf, wie beliebt die aufgestützte Aphrodite in dieser Region war42.
18Für die zeitliche Einordnung ist es ratsam, sich die Proportionen zu verdeutlichen: der schlanke Oberkörper verbreitert sich in der Beckengegend, an die sich stämmige, aber lange Beine anschliessen. Das Gewand fällt als schwerer Stoff in weiten Bogenfalten bis über die Füsse43. Der ausladenden rechten Hüfte und dem vertikalen Standbein entspricht auf der linken Seite der Pfeiler mit der weit zur Seite gelehnten linken Schulter, an die sich als zusätzliches Gewicht noch der Eros klammerte. Im Vergleich zu einer spätklassischen Relieffigur aus Kyrene ist die knidische in die Länge gestreckt44; die Beine sind jetzt deutlich länger als der Oberkörper, die Hüfte schwingt kräftig nach aussen. Die Haltung mit dem vertikalen Bein und dem schräg auf den Pfeiler gelegten Oberkörper erinnert deutlich an den Hermes in Olympia mit dem kleinen Dionysos in der Armbeuge45. Schon bald, nämlich im frühen 3. Jh. v. Chr. wurde die bekleidete Fassung, ebenfalls für einen Gott, allerdings einem mit weiblichen Zügen dargestellten, nämlich Dionysos geschaffen. Der Dionysos aus Thasos bietet einen wertvollen Datierungsanhalt für die knidische Statuette46. Denn trotz des unterschiedlichen Formats – der Dionysos ist über 2 m hoch – zeigt der Mantelfall erstaunliche Übereinstimmungen. Eine andere Statue, die meisterhaft gearbeitete unterlebensgrosse Statue von der Athener Agora verwendet das Motiv nun auch für Aphrodite47. Bei ihr ist aber das Mantelmotiv schon abgeändert, z. B. ist der Wulst übertrieben schräg gelegt und die Knie eng zueinander gestellt; sie wird daher jünger sein als die knidische Figur und der Dionysos, wenn auch sicherlich nicht aus dem 2. Jh. Sie ist bezeichnenderweise bekleidet, während man für die kleinformatige knidische Figur die Version mit dem nackten Oberkörper wählte. Diese Vergleiche, aber auch die handwerklichen Übereinstimmungen mit der oben besprochenen Figur im Koretypus Nr. 3456 (Abb. 2) – die vereinzelten, als breite Stege im Bogen hochgezogene Falten – zeigen, dass auch die aufgestützte Aphrodite nicht später als im frühen 3. Jh. v. Chr. entstanden sein muss.
19Schwierig wird die Einordnung der nächsten Statuette 3459 (Abb. 7). Sie ist die Variante des bekannten Typus, der in zahlreichen Beispielen im südwestlichen Anatolien und auf den Inseln vertreten ist.48 Diese werden aber ausnahmslos in das 2. Jh. oder noch später datiert.
20Zwei in Priene gefundene Statuetten sind bezeichnende Vertreter dieses Typus49. Obwohl sie völlig unterschiedlich sind, werden sie gern in die gleiche Zeit, nämlich in das 2. Jh. v. Chr. datiert. Die Statuette in Berlin wurde zusammen mit dem besser bekannten nackten Dionysos gefunden50, im Nachbarhaus kam eine Jünglings-Statuette mit dem Porträt Alexanders zu Tage51. Die Ausgräber datierten diese Funde noch in das späte 4. Jh. v. Chr., während man sie heute unisono in das 2. Jh. v. Chr. setzt52.
21Die knidische Statuette ist, abgesehen von den angestifteten Armen und dem Kopf, nicht nur gut erhalten, sie ist auch ausgezeichnet gearbeitet. Die nackten Teile und der Mantelstoff sind plastisch sorgfältig geformt. Im Gegensatz zu den erwähnten Vergleichsbeispielen stützt sie sich trotz der weit herausgedrückten Hüfte nicht auf, sondern hält nur den vorderen Mantelsaum mit dem linken Arm. Der zum Rücken geführte Gewandsaum war offenbar nur auf die linke Schulter gelegt, während die rechte Hand wahrscheinlich das Haar fasste, wie ein Rest auf der rechten Schulter nahe legt. Der relativ dicke Mantel bedeckt den Unterkörper von den Hüften an und ist oben in einem schmalen gedrehten Wulst zusammen geschoben. Durch das vorgesetzte linke Bein bilden sich straffe Zugfalten. Die Gegenüberstellung mit der Priener Statuette in Istanbul kann die Unterschiede aufzeigen53. Der Oberkörper der Priener Aphrodite ist zwar länger gestreckt, doch die Gestalt ist deutlich fülliger. Ihre Hüften wölben sich mit dem Bauch breit aus dem Gewand heraus, während die Schultern schmal aufragen. Das Inkarnat ist kleinteilig bewegt. Die knidische Figur wirkt dagegen mit dem kurzen Oberkörper und Beinen schlank und untersetzt. Flache Wölbungen prägen das Oberflächenrelief. Durch den stärker diagonal gelegten Mantel – rechts liegt der Wulst weiter unten, links ist er hochgezogen – die deutlich zurückgenommene linke Schulter und das stärker angewinkelte linke und höher gestellte Bein erweist sich die Priener Figur als bewegter und raumgreifender als die viel schlichter wirkende knidische Figur. Der speckige kleinteilig bewegte Körper der Priener Figur hat nichts mit den erstarrten Formen des Späthellenismus zu tun; der Vergleich mit der ägytpischen Statuette Horbeit legt vielmehr ein Datum in das 3. Jh. v. Chr. nahe54. Die knidische Figur ist früher entstanden als die von Priene; einen Datierungsanhalt geben Terrakotten aus Böotien, die um die Mitte des 3. Jhs. datiert werden55. Die untere zeitliche Grenze markiert eine gummiartig biegsame tarentinische Terrakotta-Figur, die aus einem um 200 v. Chr. zu datierenden Grab stammt56.
22Ob auch die anderen, sehr in die Länge gezogenen Figuren – die Aphrodite mit dem aufgestellten Bein Nr. (Abb. 8) ist ein qualitätvolles Werk – noch der Zeit vor dem Späthellenismus angehören, muss noch untersucht werden57. Es ist jedenfalls Vorsicht geboten, nur wegen des gelängten Körpers eine Datierung in das Ende des 2. oder 1. Jhs auszusprechen. Die beiden Hermen nämlich gehören sicherlich noch in das Ende des 4. Jhs. v. Chr. Das kleine Heiligtum in der Nähe von Knidos jedenfalls exisitierte von der 2. Hälfte des 4. Jhs. an. Ein vergleichbares ländliches Heiligtum für Demeter und Kore auf der Insel Kos (bei Kyparissi) enthielt Statuetten aus der 1. Hälfte des 4. bis in das frühe 3. Jh. v. Chr. und war anscheinend über mehrere Generationen von einer einzigen Familie genutzt worden; danach wurde es offenbar aufgegeben58.
23Zum Schluss ist noch auf die Bedeutung dieses Fundkomplexes für die Kultsituation in der Region Knidos hinzuweisen. Zusätzlich zu den mindestens 5 Aphrodite-Heiligtümern in der Stadt Knidos selbst war diese über einen längeren Zeitraum frequentierte kleine Kultstätte eingerichtet worden. Das bedeutet, dass Aphrodite als die ursprünglich zyprische Göttin grosses Ansehen in Knidos genoss, neben dem dorischen Gott Apollon Karneios. Die Nacktheit der bekannten praxitelischen Statue ist wohl auch auf östliche Traditionem zurückzuführen; den Knidiern war das orientalische Kultbild vertrauter als den Koern, die die bekleidete Göttin bevorzugten. Die alte Bindung zu Zypern und dem Nahen Osten, also zu Phönikien, die sich ja auch aus den archaischen Funden von der knidischen Halbinsel ablesen lässt, ist auch im Hellenismus nicht abgerissen59.

Abb. 1. Mus. Izmir Inv. Nr. 3462.

Abb. 2. Mus. Izmir Inv. Nr. 3456.

Abb. 3. Mus. Izmir Inv. Nr.3456.

Abb. 4. Wie Abb. 3, Rückseite.

Abb. 5. Mus. Izmir Inv. Nr. 3460.

Abb. 6. Mus. Izmir Inv. Nr. 3461.

Abb. 7. Mus. Izmir Inv. Nr. 3459.

Abb. 8. Mus. Izmir Inv. Nr. 3453.
Notes de bas de page
1 Himmelmann-Wildschütz 1958, 3.
2 Buschor 1956, 174: spätes 5. oder frühes 4. Jh. v. Chr.; Himmelmann-Wildschütz a. O. 5. Bezeichnend sind die Titel der beiden Aufsätze.
3 Von Himmelmann-Wildschütz a. O. 2-3 zwar angemerkt, doch nicht für die Datierung ausgewertet.
4 ‘Späthellenistische Wiederholung eines frühhellenistischen Vorbildes’: Delivorrias in LIMC II, zu Nr. 273, der Marmorstatuette in Delos A 4289, m. E. ein Original des frühen Hellenismus.
5 Langlotz 1963, Farbtaf. XIV, s. 94: zur Nike aus Tarent: ‘entblösster Schoss im Geschmack des späten Hellenismus’.
6 Das kritisierte bereits Buschor 1963, 177.
7 Z. B. Himmelmann-Wildschütz 1958, 3, zur nackten Anadyomene, vertreten durch die Bronze Galjub und die alexandrinische Aphrodite mit dem Triton: neuer Typus, der das Gewand fortlässt – d.h. der bekleidete Typus muss früher sein. Neumer-Pfau, 1992, 56-7, sieht die Entwicklungen zu sehr unter feministischen Aspekten.
8 S. die Schilderung des bekannten Neurologen Vilayanur Ramachandran 2005, 54-5.
9 Bean & Cook 1952, 182-3 Taf. 39c-e.
10 C. Materna in: Bol 2004, Abb. 341a.
11 Despinis et al. 1997, Nr. 31 Taf. 242-3 Abb. 65-8.
12 Burn 1997, fig. 109; Burn & Higgins 2001, Nr. 2504 Taf. 84.
13 Auch die Wahl des Marmors spricht dafür; andere Skulpturen des 4. Jhs. v. Chr. aus Knidos wurden ebenfalls aus dem feineren Marmor der Inseln oder Attikas gearbeitet, s. dazu Bruns-Özgan 2005, passim.
14 Schürmann & Mantis 2000, 37-90.
15 Hiller 1965, 43 Taf. 20-24.
16 Filges 1997, 13 und passim; Baumer 1997, 17-43.
17 Burn 1997, figs. 133-4; Burn & Higgins 2001, Taf. 83 Nr. 2496-7; Burn will beide gleichzeitig datieren, um 330, doch Nr. 2497 ist wohl später entstanden.
18 Kabus-Preisshofen 1975, 53-5 Taf. 25-6, Abb. 12-3; Baumer 1997, af. 45, 2.
19 LIMC II Nr. 423-54.
20 Z. B. LIMC II Nr. 424-5.
21 Corso 1997a, Abb. 152; LIMC II Nr. 485.
22 Delivorrias zu LIMC II Nr. 485: ‘300 v. Chr.’; Corso 1997 A, 95 Abb. 152: ‘340s B’.
23 Himmelmann-Wildschütz 1958 Taf. 1.2: ‘3. Viertel 2. Jh. v. Chr.’; LIMC II Nr. 439: ‘frühhellenistisch’; Mitchell Havelock 1996, fig. 31.
24 Zusammenfassender Überblick und Literatur in LIMC II zu Nr. 423; Kabus-Preisshofen 1989.
25 Zu diesen Gegensätzen von Vorder-und Rückseite bei praxitelischen Statuen s. a. Geominy 2005, 16.
26 Auch die aus Madytos in Thrakien stammende Statuette Himmelmann-Wildschütz 1958, Taf. 3.5; LIMC II Nr. 448 gehört m. E. in die gleiche Zeit.
27 LIMC II Nr. 541-5.
28 Wiegand & Schrader 1904, Abb. 467; LIMC II Nr. 541.
29 Himmelmann-Wildschütz Taf. 2.3; LIMC II Nr. 543; Mahler 2004, Taf. 83.1 und 84.1.
30 LIMC II Nr. 526; W. Geominy in: Bol 2004, Abb. 236.
31 153. LIMC II Nr. 546; Himmelmann-Wildschütz 1958, 3: ‘alexandrinisch’ mit Anm. 23; Corso 1997 A, Abb.
32 Z. B. Corso 1997 B, 138 Abb. 9; Übersicht bei Delivorrias zu LIMC II Nr. 546.
33 Supra Anm. 29.
34 LIMC II Nr. 542; V. Machaira in: Palagia & Coulson 1998, 140 Abb. 6; Mahler 2004, Taf. 85.2.
35 Taf. 84.1.
36 Meyer 1989, A 142; M. I. Pologiorge in: Palagia & Coulson 1998, 41 Fig. 14.
37 U. Mandel in: Bol 2004, Abb. 417; Berlin 1994, Nr. 31.
38 M. I. Pologiorge in: Palagia & Coulson 1998, 35 Abb. 1.
39 Nr. 18. Blümel 1966, Nr. 109 Taf. 161-9, Nr. 117 Taf. 192-5; LIMC II Nr. 177, 185, 196, s. a. das Weihrelief ebda.
40 LIMC II Nr. 581-6.
41 LIMC II 70 Nr. 605.
42 Rhodos: LIMC II Nr. 612; Kos: Kabus-Preisshofen 1989, Taf. 13.1; Knidos: Linfert 1976, Taf. 44.
43 Diese Bogenfalten, die bei zwei Stücken aus Kyrene (LIMC 572 und 605) deutlich ausgeprägt sind, sind vielleicht eine Reminiszenz an das klassische Vorbild. S. a. Torso Kos vom Altar LIMC II Nr. 595.
44 Havelock 1971, 161 ‘um 100 v. Chr.’ (!); Paribeni 1959, 34-5 Cat. Nr. 49 Taf. 49. Alle vier Figuren geben einheitlich Typen des 4. Jhs. v. Chr. wieder.
45 C. Materna in: Bol 2004, Abb. 296d.
46 LIMC III s.v. Dionysos Nr. 129 (C. Gasparri); Cain 1997, 70.
47 LIMC II Nr. 307.
48 Aus Rhodos: Gualandi 1976, 92 Nr. 42-4; allerdings als ‘Asklepios’ bezeichnet; s.a. oben zu Nr. 3461 Anm. 42.
49 In Berlin: Wiegand & Schrader 1904, 370 Abb. 465; LIMC II Nr. 533 (ohne Abb.); Istanbul, aus Priene: LIMC II Nr. 576 = Wiegand & Schrader 1904, 370-1 Abb. 466; man vergleiche die unterschiedlichen Aufnahmen! Mahler 2004, 85.1. Jetzt nach alten Aufnahmen noch einmal abgebildet bei Rumscheid 2006, 52 Beil. 13.2 (Dionysos), 14.1 (Aphrodite Berlin), 14.2 (Aphrodite Istanbul).
50 Wiegand & Schrader 1904, 369-70 Abb. 463-4.
51 Ebda. 367-8 Abb. 461-2.
52 LIMC II Nr. 533; Mahler 2004, 360.
53 S. Anm. 50.
54 S. Anm. 30.
55 Schürmann 1989 Taf. 103.
56 Graepler 1997 Abb. 105, Grab 223 Phase D.
57 Zu diesem Typus s. ausführlich Künzl 1970.
58 Kabus-Preishofen 1975; s. a. die Gruppe von Statuetten, die nach Venedig in die Sammlung Grimani gelangte: Kabus-Jahn 1972; Aphrodite-Heiligtum in Paestum: Pedley 1998.
59 Berges 2002, 99; Berges 2006. Die in diesem Buch behandelten Funde stammen nicht aus Knidos, sondern aus dem Heiligtum bei dem Dorf Emecik, ca. 50 km von Knidos entfernt, im Osten der Halbinsel gelegen.
Auteur
Selçuk Universitesi, Konya
Le texte seul est utilisable sous licence Licence OpenEdition Books. Les autres éléments (illustrations, fichiers annexes importés) sont « Tous droits réservés », sauf mention contraire.
La transmission de l’idéologie impériale dans l’Occident romain
Milagros Navarro Caballero et Jean-Michel Roddaz (dir.)
2006
La circulation de l’information dans les états antiques
Laurent Capdetrey et Jocelyne Nelis-Clément (dir.)
2006
Villes et territoires dans le bassin du Douro à l’Époque romaine
Milagros Navarro Caballero, Juan José Palao Vicente et Maria Ángeles Magallón Botaya (dir.)
2007
Le monde de l’itinérance
En Méditerranée de l’Antiquité à l’époque moderne
Claudia Moatti, Wolfgang Kaiser et Christophe Pébarthe (dir.)
2009
Les seigneuries dans l’espace Plantagenêt
(c. 1150-c. 1250)
Martin Aurell et Frédéric Boutoulle (dir.)
2009
Studies in Greek epigraphy and history in honor of Stefen V. Tracy
Gary Reger, Francis X. Ryan et Timothy Francis Winters (dir.)
2010
Ombres de Thucydide
La réception de l’historien depuis l’Antiquité jusqu’au début du xxe siècle
Valérie Fromentin, Sophie Gotteland et Pascal Payen (dir.)
2010